Scheffau am Wilden Kaiser. Beim 1:3 gegen den Zweitligisten verhinderte Neuzugang Ben Voll eine höhere Niederlage. Ein Youngster erhielt zudem ein Sonderlob.
Wenn es Nikola Vasilj (Knieprobleme) und Sascha Burchert (muskuläre Probleme) nicht ohnehin schon gewusst hatten, bekamen sie am Freitagabend im Kufsteiner Grenzlandstadion noch mal live verdeutlicht, dass Ben Voll nicht zum FC St. Pauli gewechselt war, um die Annehmlichkeiten der Stadt Hamburg zu genießen, sondern den beiden anderen Torhütern einen harten Konkurrezkampf zu liefen. Obwohl die Kiezkicker Zweitligist Greuther Fürth mit 1:3 unterlagen, hinterließ Voll erneut nachhaltig Eindruck.
Gleich zweimal parierte er gegen einen freistehenden Fürther, bewahrte sein Team so vor einer höheren Niederlage. Auch mit dem Ball strahlte der Neuzugang vom Drittligisten Viktoria Köln die nötige Ruhe aus. „Wir sind mit drei verletzten Torhütern in die Saison gekommen. Ben kam neu dazu und hat vom ersten Tag an seine Klasse bewiesen. Das war für mich nicht überraschend, aber doch ein positives Ausrufezeichen“, sagte Trainer Alexander Blessin über den 23-Jährigen.
FC St. Pauli: Blessin spricht von „gesundem Konkurrenzkampf“ im Tor
Während es vor wenigen Wochen noch sicher schien, dass Stammkeeper Vasilj seinen Stammplatz als Nummer eins behalten dürfte, scheint es nun einen offenen Konkurrenzkampf zu geben. Dies verdeutlichte auch Blessin: „Es ist wichtig, dass wir da einen gesunden Konkurrenzkampf haben und Niko und Burchi zurückkommen. Momentan muss man abwarten, wie lange sie noch brauchen“, sagte der Trainer.
Voll selbst äußerte sich am Donnerstag noch zurückhaltend, als er auf seine Ansprüche auf einen Stammplatz angesprochen wurde. „Ich will mich höchstmöglich beweisen und schauen, wo die eigenen Grenzen liegen“, sagte der Keeper, der gegen Fürth zumindest auf dem Trikot schon die Nummer eins trug. „Es sind noch vier Wochen bis zum Saisonstart, da bin ich ganz entspannt.“
Sonderlob für Mittelfeldspieler Marwin Schmitz
Während bei den Kiezkickern taktisch gegen Fürth noch nicht alles passte – Blessin war teilweise mit dem Anlaufverhalten, den Spielverlagerungen und der Höhe der Abwehrkette nicht einverstanden – konnte sich Youngster Marwin Schmitz derweil ein Sonderlob verdienen.
- Bornemann sucht: Wer wird St. Paulis nächster Neuzugang?
- Robert Wagner – der scheinbar perfekte Transfer hat einen Haken
- Benfica-Stürmer zu St. Pauli? Das ist wirklich dran am Gerücht
„In der zweiten Halbzeit waren ein paar Highlights dabei. Marwin hat einfach Spaß gemacht, weil er sehr agil war, gelaufen ist, gekämpft hat“, sagte Blessin über den 17-Jährigen. Der zentrale Mittelfeldspieler aus der U19 des Clubs trainierte bereits in der vergangenen Aufstiegssaison teilweise bei den Profis mit, ist nun auch seit Vorbereitungsstart mit dabei.
Auch mit den anderen Talenten war Blessin zufrieden: „Die haben das Herz in die Hand genommen und einfach mutig gespielt. Das ist das, was ich haben will.“