Scheffau am Wilden Kaiser. Casper Tengstedt soll laut einer portugiesischen Zeitung ein Kandidat bei den Hamburgern sein. Die Hintergründe der Gerüchtelage.
Wie groß die Sehnsucht bei den Fans des FC St. Pauli nach einem neuen Stürmer ist, war am Donnerstag auf Social Media zu sehen. Kaum hatte die portugiesische Zeitung „Record“ berichtet, dass die Kiezkicker an einer Leihe des Angreifers Casper Tengstedt von Benfica Lissabon interessiert seien, überschlugen sich bei vielen Nutzern die Reaktionen, auch etliche Online-Portale griffen die Meldung auf.
Das Problem daran: der fehlende Wahrheitsgehalt. Wie das Abendblatt erfuhr, ist Tengstedt derzeit aus mehreren Gründen kein heißer Kandidat beim Bundesliga-Aufsteiger. Da wäre zum einen das Gehalt: Bei Benfica machte der Däne in der vergangenen Saison nicht nur 17 Erstligaspiele, sondern auch jeweils vier Partien in der Champions League und Europa League. Dies lässt er sich auch dementsprechend vergüten, St. Pauli könnte da finanziell wohl nicht mitgehen.
FC St. Pauli: Tengstedt war in der Vergangenheit mal Thema
Hinzu kommt, dass sich Trainer Alexander Blessin einen großgewachsenen Mittelstürmer wünscht. Tengstedt ist mit 1,84 Meter zwar kein Zwerg, aber dennoch etwas zu klein für das von St. Pauli präferierte Spielerprofil. Da hilft es auch nicht, dass Tengstedts Berater-Agentur mit Simon Makienok vor ein paar Jahren bereits einen anderen Stürmer ans Millerntor transferiert hatte.
Gänzlich unbekannt ist Tengstedt bei den St.-Pauli-Verantwortlichen um Sportchef Andreas Bornemann aber dennoch nicht. Nach Abendblatt-Informationen sollen sich die Hamburger vor allem im Sommer 2022 mit dem Dänen beschäftigt haben, auch im Sommer 2023 war er nach dem Abgang von Lukas Daschner noch mal kurz Thema.
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Stattdessen wechselte Tengstedt im Sommer 2022 innerhalb der norwegischen Ersten Liga von AC Horsens zu Rosenborg Trondheim, die Ablösesumme war mit einer Million Euro noch verhältnismäßig human. 2023 nahm Rosenborg dann bereits sieben Millionen Euro beim Weiterverkauf zu Benfica ein, wo Tengstedt noch bis Sommer 2028 unter Vertrag steht.