Tausende verfolgen Eröffnung vor Leinwänden, vier Milliarden sahen Feier im TV. Queen Elizabeth II. wünscht sich “unvergessliche Spiele“.
London. Königin Elizabeth II. hat die Olympischen Spiele in London eröffnet. Das britische Staatsoberhaupt gab am Sonnabend um 0.18 Ortszeit das offizielle Startsignal für das größte Sportereignis der Welt. Es sind die dritten Sommerspiele in London nach 1908 und 1948.
Einer der Höhepunkte der mehrstündigen Eröffnungsfeier vor 62 000 Zuschauern im Olympiastadion und einem Milliarden-Publikum weltweit vor den Fernsehgeräten war der Einzug der Nationen. Die deutsche Mannschaft wurde von der Hockey-Spielerin Natascha Keller als Fahnenträgerin angeführt. Bis zum 12. August werden mehr als 11 000 Sportler aus 204 Ländern in 302 Wettbewerben um die Medaillen kämpfen.
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Als Queen Elizabeth II. die Olympischen Spiele in London eröffnete, brach plötzlich infernalischer Jubel im Victoria Park aus, wo ihr Zehntausende beim Public Viewing zujubelten. Zuvor herrschte eine entspannte Volksfestatmosphäre im vom Stadion nur ein Kilometer entfernten Erholungspark.
„So eine Eröffnungsfeier erlebt man nur einmal im Leben“, sagte Andrew, der mit seiner Freundin die Zeremonie vor einem großen Bildschirm verfolgte. Begeistert war er vor allem vom Feuerwerk, das den dunklen Himmel farbenfroh erleuchten ließ. „Ein Traum“, sagte Andrew.
+++ Schrille Eröffnungsshow mit Bond, der Queen und Natascha Keller +++
+++ Vier Milliarden Menschen sehen Eröffnungsfeier von Olympia +++
Es hatte wirklich Menschen am Freitagnachmittag vor dem königlichen Palast in London gegeben, die nichts von der feierlichen Eröffnung am Abend der Olympischen Spiele wussten. „Ach, heute geht Olympia los“, sagte der Mann aus dem indischen Bangalore und lächelte. Er hatte sich gewundert, warum es denn hier so viele Absperrgitter, Sicherheitskräfte, Soldaten und Polizei gibt, die ihn, seine Frau und Kinder um ein Erinnerungsfoto brachten.
Am Sonnabend führt die Strecke des Straßenrennens der Männer am Buckingham Palace vorbei. Der Victoria Park war einer von fünf großen Public-Viewing-Plätzen in London. Die Massen kamen erst, als sich langsam die Abenddämmerung über London legte. Die Schlangen vor dem Eingang waren so lang, dass manche wieder nach Hause geschickt werden mussten.
Am Mittag war in der Innenstadt noch wenig von dieser speziellen olympischen Stimmung zu spüren. Am Covent Garden oder am Piccadilly Circus flanierten Touristen, Einheimische und Geschäftsleute im mehr oder weniger schnellen Gang.
Nur vereinzelt sah man Leute, die mit Gag-Brillen der fünf Olympischen Ringe auf die dritten Spiele in London nach 1908 und 1948 aufmerksam machten. Wenn man es nicht besser wüsste, hätte man glauben können, dass es ein ganz normaler Freitagabend in Großbritanniens Hauptstadt ist. Dass dem nicht so war, konnte man am ehesten noch im Hyde Park erkennen, wo es den größten Bildschirm aller Public-Viewing-Plätze mit 50.000 Zuschauern gab. Hier werden auch die Triathleten und Langstreckenschwimmer um Medaillen wetteifern. Wo schon einmal Tausende Fans den Rolling Stones oder später auch Freddie Mercury und seiner Band Queen zujubelten, hatten sich bereits am Nachmittag viele Menschen zu einem schönen Picknick auf den grünen Wiesen versammelt. (Mit Material von dpa/dapd)