Hamburg. Die Auktion für die nationalen TV-Rechte der Bundesliga und der Zweiten Liga ist beendet. Es gibt Änderungen bei den Sendern.

Stefan Kuntz und Eric Huwer dürften zufrieden sein mit dem Ergebnis ihrer Dienstreise nach Frankfurt. Die beiden HSV-Vorstände waren am Donnerstag bei der Mitgliederversammlung der Deutschen Fußball-Liga und bringen eine positive finanzielle Perspektive mit nach Hamburg. Mit dem Verkauf der nationalen TV-Rechte kassiert die DFL für die Spielzeiten 2025/26 bis 2028/29 insgesamt 4,484 Milliarden Euro. Das ist ein Plus in Höhe von 84 Millionen Euro im Vergleich zum aktuellen Vertrag.

Pro Saison steigen die Einnahmen für die 36 Erst- und Zweitligisten von 1,1 Milliarden Euro auf 1,121 Milliarden Euro. Das freut auch die beiden Hamburger Proficlubs HSV und FC St. Pauli. „Das ist ein großartiges Ergebnis“, sagte DFL-Präsidiumssprecher Hans-Joachim Watzke. „Das ist heute ein guter Tag für den deutschen Fußball.“ Bei dem Ergebnis werde „ganz Europa aufhorchen“, meinte Watzke, womit er in Anbetracht der aktuellen weltpolitischen Lage deutlich übertrieb.

Trotzdem bleibt festzuhalten: Gemessen an den nationalen Medienrechten hat die Bundesliga „weiterhin den zweitstärksten Medienvertrag aller Fußballligen weltweit“, sagte DFL-Geschäftsführer Steffen Merkel. Denn mehr, wenn auch mit großem Abstand, erlöst nur die Premier League, die pro Saison knapp zwei Milliarden Euro an ihre Clubs verteilt.

TV-Übertragung: Das müssen HSV-Fans wissen

Für die Fans interessanter als die Milliarden-Einnahmen sind die TV-Partner der Liga in den kommenden vier Spielzeiten. Wer alle Spiele seines Lieblingsclubs in der Ersten Liga sehen will, benötigt auch zukünftig zwei Abonnements, denn Sky und DAZN sicherten sich je zwei Pakete.

Sky überträgt künftig das Spiel am Freitagabend sowie alle Spiele am Sonnabend einzeln – inklusive des Topspiels um 18.30 Uhr. Außerdem bietet der Pay-TV-Sender seinen Kunden alle Spiele der 2. Bundesliga live. Der ebenfalls kostenpflichtige Internet-Sportsender DAZN hat sich hingegen die Erste Liga am Sonntag gesichert sowie die Konferenzschaltung am Sonnabend, die bisher bei der Konkurrenz lief.

Eine Neuerung bei der TV-Übertragung gibt es im Free-TV, da künftig RTL statt Sport1 das Zweitliga-Topspiel am Sonnabendabend um 20.30 Uhr überträgt. Ob der HSV oder der FC St. Pauli davon betroffen sein werden, ist noch unklar. Klar ist nur: Beide Hamburger Clubs möchten lieber zu anderen Anstoßzeiten in der Ersten Liga antreten.

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TV-Rechte bringen Konstanz für Clubs und Fans

Im Free-TV gingen die wichtigsten Pakete an die ARD und das ZDF. Die ersten Zusammenfassungen am Sonnabendnachmittag im Free-TV laufen weiter im Ersten bei der „Sportschau“. Weitere Höhepunkte zeigt abends das Zweite im „Sportstudio“, darunter sind auch die ersten Free-TV-Bilder vom Erstliga-Topspiel.

Ein Paket mit neun Live-Spielen im frei empfangbaren Fernsehen erwarb wieder ProSiebenSat.1. Dazu gehören unter anderem drei Erstliga-Übertragungen und der Supercup.

Unter dem Strich kommen weder für die Clubs noch die Fans weitreichende Änderungen zu. „Die Clubs haben damit für vier weitere Jahre Planungssicherheit auf einem hohen finanziellen Niveau“, findet DFL-Boss Merkel. „Für die Fans ergibt sich mit den künftigen Partnern im Pay- und Free-Bereich ein hohes Maß an Konstanz.“