Hamburg. Ex-Hamburger ist einer von mehreren Kandidaten im Volkspark. Wie der HSV bei der Trainersuche vorgeht.
Wird Ruud van Nistelrooy der neue Trainer beim HSV? Am Tag nach der Freistellung von Trainer Steffen Baumgart werden zahlreiche Namen mit dem Zweitligisten in Verbindung gebracht. Einer von ihnen ist der 48 Jahre alte Niederländer, der zuletzt als Interimstrainer bei Manchester United tätig war.
Die Gerüchteküche um van Nistelrooy erhielt neue Nahrung, als Sky-Reporter Florian Plettenberg am Montag einen grünen Haken mit einem nach vorne gerichteten Pfeil bei X (vormals Twitter) über seinen eigenen Tweet vom Sonntagabend postete, in dem er erstmals von „konkreten Gesprächen“ mit dem Ex-HSV-Profi berichtete. Ist der Deal etwa schon in trockenen Tüchern?
Van Nistelrooy zum HSV? Das ist der Stand
So ganz stimmt das aber nicht. Nach Abendblatt-Informationen gab es noch keinen direkten Kontakt zwischen dem Zweitligisten und van Nistelrooy, der trotzdem einer von mehreren Kandidaten bleibt. Mit anderen wurde dagegen bereits gesprochen.
Momentan prüfen die Verantwortlichen um Sportvorstand Stefan Kuntz und Sportdirektor Claus Costa mehrere Optionen für die Nachfolge von Baumgart. In den Gesprächen geht es in erster Linie darum, auszuloten, ob die auf einer Shortlist erstellten Kandidaten überhaupt verfügbar sind und Interesse an dem Job haben.
In einem zweiten Schritt prüft der HSV, welches Bild sich der jeweilige Kandidat bereits von dem Kader gemacht hat und welche Lösungsansätze er für einen besseren Saisonverlauf sieht. Im weiteren Verlauf der Trainersuche spielen natürlich auch die Gehaltsvorstellungen eine Rolle. Denn nicht jeder auf dem Markt verfügbare Coach ist für die Hamburger finanziell zu realisieren.
HSV sucht Trainer: Kein Kontakt zu Funkel und Kwasniok
Neben van Nistelrooy, der aktuell auch beim Premier-League-Club Leicester City im Gespräch sein soll, kursieren auch die Namen Friedhelm Funkel und Paderborns Lukas Kwasniok im Volkspark. Beide Trainer waren schon im Februar Kandidaten beim HSV, als sich der damalige Sportvorstand Jonas Boldt schließlich für Baumgart als Nachfolger für den entlassenen Tim Walter entschied. Diesmal gab es aber zu beiden zweitligaerfahrenen Übungsleitern nach Abendblatt-Informationen genauso wenig eine direkte Kontaktaufnahme wie zu van Nistelrooy.
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Doch was nicht ist, kann auch noch werden, denn mit einer schnellen Entscheidung in der Trainerfrage ist aktuell nicht zu rechnen. Beim kommenden Auswärtsspiel am Sonntag in Karlsruhe wird Interimstrainer Merlin Polzin auf der Bank sitzen.
Es sei besser, „keinen Zeitplan“ zu haben, „aber dafür den richtigen Trainer zu holen“, hatte Kuntz angekündigt. Dieser Plan hat auch weiterhin Bestand.