Hamburg. Vor dem Braunschweig-Spiel stellt der Coach die Mentalitätsfrage, nimmt Jatta und Karabec in die Pflicht. Es gibt aber auch gute News.
Steffen Baumgart hatte am frühen Mittwochmorgen gute Laune. Einen Kaffee habe er zwar noch nicht bekommen, mahnte der HSV-Trainer in der Pressekonferenz zur ungewöhnlichen Zeit um 9.40 Uhr morgens an, aber den werde er sich dann nach der Frage-und-Antwort-Runde zum Spiel gegen Eintracht Braunschweig (Fr., 18.30 Uhr/Sky) gönnen.
Unabhänig vom fehlenden Heißgetränk gab es direkt zu Beginn der Gesprächsrunde gute Nachrichten aus dem zuletzt immer größer gewordenen Lazarett: Die angeschlagenenen Emir Sahiti, Dennis Hadžikadunić und Silvan Hefti seien wieder genesen und könnten an diesem Mittwoch endlich wieder ins Mannschaftstraining zurückkehren: „Wir haben Licht am Ende des Tunnels“, sagte Baumgart, der allerdings einen Einsatz am Freitag für das Trio noch ausschloss.
Baumgart: HSV-Trio wieder im Training dabei
Man wolle die drei Rekonvaleszenten langsam wieder an die Mannschaft heranführen und dafür die Länderspielpause nutzen, so Baumgart. In dieser werde der HSV ein Testspiel bestreiten, in dem Sahiti, Hadžikadunić und Hefti sich dann erstmals wieder zeigen dürften.
Das Testspiel sollten auch Bakery Jatta und Adam Karabec gut für sich nutzen. Denn beide Profis scheinen aktuell nicht ganz hoch im Kurs bei Baumgart zu stehen. Besonders Jatta, der in den vergangenen drei Monaten nur 21 Minuten gegen Magdeburg spielen durfte, kritisierte der Trainer.
Jatta konnte Baumgart zuletzt nicht überzeugen
Ob Jatta nach seiner Verletzung denn physisch schon bei 100 Prozent stehe, wurde der Coach gefragt. Seine deutliche Antwort: „Das werden wir sehen, wenn wir ihn einwechseln. Ich hatte ihn einmal eingewechselt, da habe ich es nicht gesehen.“
Etwas weniger deutlich bekam auch Jattas Offensivkollege Adam Karabec, der immerhin fünf Vorlagen in dieser Saison auf seinem Konto hat, sein Fett weg. „Adam ist ein Spieler, der sich weiter an diese Liga ranarbeiten muss“, sagte der 52-Jährige, der dann sogar grundsätzlich wurde.
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„Wir haben oft unsere Zauberkünstler, die am Ball sehr gut sind. Die können ein Spiel im Eins-gegen-eins entscheiden. Leider können sie auch ein Spiel entscheiden, wenn sie ihren Hintern nicht nach hinten bewegen.“ Doch genau das sei ein zentrales Problem. „Nicht die Mannschaft mit den meisten Toren steigt auf“, mahnte Baumgart. „Sondern die Mannschaft, die die wenigsten Tore kassiert.“
Die Partie in Braunschweig wird ein Spiel, das über Mentalität und Zweikämpfe entschieden wird, orakelte Baumgart. „Wir müssen den Kampf und die Zweikämpfe annehmen.“ Dies sei seiner Mannschaft besonders in der zweiten Halbzeit gegen Nürnberg (1:1) am vergangenen Wochenende nicht gelungen.
Meffert und Schonlau kehren beim HSV zurück
„Wenn wir auf dem Platz die Prioritätenreihenfolge verwechseln und nur schön beim Fußballspielen aussehen wollen, dann sehen wir eben gar nicht schön aus.“ Das soll sich in Braunschweig ändern – auch dank der Rückkehrer Sebastian Schonlau und Jonas Meffert.
„Keiner ist unersetzbar“, so Baumgart. „Aber die beiden waren sehr schwer zu ersetzen.“ Das Duo dürfte an der Hamburger Straße am Freitagabend gegen Braunschweig gesetzt sein. Was den Rest der Startelf betrifft, lautet das Motto: Abwarten und Kaffee trinken.