Hamburg. Der Neuzugang des HSV spricht über seine Startelfpremiere gegen Regensburg und die neue Konkurrenzsituation in der Mannschaft.
Die Feier vor der Nordtribüne genoss Marco Richter in vollen Zügen. Der Neuzugang des HSV hatte am Sonntag beim 5:0-Sieg gegen Jahn Regensburg erstmals von Beginn an für seinen neuen Club gespielt. Und nach dem 4:1 gegen Preußen Münster den zweiten hohen Sieg im eigenen Stadion erlebt. „Es war unglaublich. Ein perfekter Tag. Zweites Spiel, zweiter Sieg, so soll es weitergehen“, sagte Richter nach dem Spiel mit einem breiten Lächeln im Gesicht.
Die Leihgabe vom Bundesligisten Mainz 05 rückte für den angeschlagenen Adam Karabec in die Startelf. Der 26-Jährige spielte als einrückender Achter, wie er hinterher erklärte, während sich die Stürmer Ransford Königsdörffer und Robert Glatzel wechselseitig auf die Zehn fallen ließen. „Ich kam sehr gut damit klar, mich auch nach außen fallen zu lassen. Wir hatten eine gute Kommunikation auf dem Platz und konnten so immer wieder gut aufdrehen. Ich habe mich sehr wohlgefühlt“, sagte Richter.
Richters Statistik mit Luft nach oben
Die Arbeitsbilanz seiner 61 Minuten: Zwei Torschüsse, eine Torschussvorlage, 38 Ballkontakte, 23 Pässe, acht Kilometer Laufleistung. Es war ein ordentlicher Auftritt mit Luft nach oben. „Ich glaube, dass ich gut reingekommen bin. Wir haben defensiv nichts zugelassen und vorne die Tore gemacht.“
Lediglich Richter blieb als einziger Offensivakteur aus der Startelf ohne Torbeteiligung. Nach fünf Minuten verpasste er nach einer Hereingabe von Königsdörffer das 2:0 knapp, kurz vor der Pause schlenzte er etwas zu hoch (43.). „Ich habe etwas zu genau gezielt“, sagte Richter, der aber auch ohne Scorerpunkt mit seiner Premiere gut leben konnte. „Ich mache mir keinen Stress. So schlecht hat es nicht ausgesehen. Heute überwiegt die Freude über den Sieg.“
Richter muss sich gegen Karabec und Reis behaupten
Eine Torbeteiligung hätte Richter im Konkurrenzkampf um die Startplätze aber gut gebrauchen können. Am Sonnabend im nächsten Spiel beim 1. FC Kaiserslautern ist Karabec wieder einsatzfähig, Immanuel Pherai ist nach seiner Länderspielreise mit Suriname wieder frisch und auch Ludovit Reis will zurück in die Startelf. Richter ist sich der Konkurrenzsituation bewusst und glaubt, dass sie den HSV besser macht. „Der HSV hat ja sogar nach mir noch zwei Spieler geholt, die uns extrem guttun. Wir sind jetzt sehr gut aufgestellt.“
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Ob er selbst in Kaiserslautern wieder aufgestellt wird, ist noch offen. Richter aber geht zumindest davon aus. Mehr noch. Er hofft, auf dem Betzenberg länger zu spielen als 61 Minuten. Die Fitness habe er dafür. „Ich habe die Vorbereitung mitgemacht, aber ein Zweitligaspiel von Beginn an ist etwas anderes“, sagte Richter und machte mit einem Augenzwinkern eine Ansage: „Ich glaube, mein Fitnesslevel ist ganz gut. Nächstes Mal darf der Trainer mich auch gerne länger spielen lassen.“