Hamburg. Erste Trikots beim HSV schon ausverkauft. Wie der Club auf den Ansturm reagiert und wann Fans mit Nachschub rechnen können.
Am Mittwoch neben dem Trainingsplatz im Volkspark war es wieder in zwei Varianten zu sehen. Eine Handvoll an den Zaun lehnender Fans hatten sich sowohl mit dem neuen Heim- als auch mit dem neuen Auswärtstrikot des HSV eingedeckt. Nur das rote Ausweichtrikot war diesmal nicht zu erspähen, was jedoch eher die Ausnahme als die Regel ist. Wie das Abendblatt erfuhr, haben die Hamburger schon jetzt mehr als die Hälfte der Vorjahresmenge an Trikots verkauft. 40.000 Exemplare sind es an der Zahl. Nach 70.000 in der gesamten vergangenen Saison. Der Hype um die HSV-Shirts hält unverändert an.
Mit vergleichbaren Absatzzahlen hatte der Zweitligist erst im Herbst gerechnet. Weil die Fans gleich zu Beginn den (Online-)Shop des HSV in noch nie dagewesenen Sphären gestürmt hatten, bestellte der Club jeweils am ersten Verkaufstag der drei Versionen neue Mengen nach. Besonders das Heimtrikot erweist sich bislang als absoluter Renner.
HSV-Trikots teilweise schon ausverkauft
Ein Umstand, der allerdings auch negative Effekte für die Fans hervorruft, denn schon jetzt ist das weiße Shirt in allen Größten für Erwachsene komplett vergriffen. Der Damenschnitt ist nur noch in der kleinsten Größe XS verfügbar, er war sogar als Erstes ausverkauft. Überhaupt wird das Shirt für Frauen in dieser Saison erstmals in allen drei Varianten angeboten. Bislang war das nur beim Heimtrikot der Fall.
Anfang November erwartet der HSV die nächste Trikotlieferung, die drei bis vier Monate nach der Bestellung eintrifft. Als Reaktion auf die Erfahrungen vor einem Jahr hat der Club rechtzeitig neue Ware bestellt. Diesmal wollen die Hanseaten nicht das verkaufsstarke Weihnachtsgeschäft verpassen, nachdem die Trikotanfragen der Fans in der zurückliegenden Spielzeit schon ab November kaum noch bedient werden konnten.
Und trotzdem wird die Merchandising-Abteilung auch in dieser Saison von den Trikotwünschen der Fans überrannt. Anhänger, die aktuell leer ausgehen, können sich registrieren lassen und erhalten eine E-Mail, sobald ihre Größe wieder verfügbar ist.
Trikots: Diese HSV-Profis sind am beliebtesten
Die Strategie des HSV ist es, möglichst nachhaltig beim Bestellen einzelner Artikel vorzugehen. Dadurch soll verhindert werden, dass beispielsweise die zu viel bestellten Trikots gegen Ende der Saison unter ihrem Wert verkauft werden müssen, wenn die jedes Jahr mit einem neuen Design ausgestattete Kleidung bereits in der Pipeline steht. Ziel ist es deshalb, die Lager im Februar weitgehend leer zu bekommen, weil danach erfahrungsgemäß kaum noch Trikots verkauft werden.
Die neuen Trikots kosten weiterhin 89,95 Euro. Damit bleibt der HSV zehn Euro unter der von Hersteller Adidas angegebenen unverbindlichen Preisempfehlung. Trotz der Inflation sind alle Preise seit der Saison 2017/18 unverändert. Zu den beliebtesten Spielernamen bei den Beflockungen zählen Robert Glatzel, Miro Muheim und der wegen Dopings gesperrte Mario Vuskovic.
- HSV verliert Geheimtest: Welchen Eindruck Perrin macht
- Diagnose Krebs: Die bewegende Geschichte von HSV-Profi Richter
- DFB verhängt zahlreiche Stadionverbote gegen HSV-Ultras
- Premiere für „Wolfsrudel – Eimsbüttel in der Regionalliga“
HSV-Trikots immer wichtiger für Finanzen
Für den HSV ist der Trikotverkauf längst zu einer der wichtigsten Einnahmequellen geworden, die ihren Anteil daran hat, dass der Club in der Saison 2023/24 nach Abendblatt-Informationen einen Überschuss von knapp vier Millionen Euro erwirtschaftet hat.
Nachdem die Fanartikel-Erlöse mit 14 Millionen Euro bereits in der Saison 2022/23 für einen Rekord gesorgt hatten, wurde dieser Wert in der zurückliegenden Spielzeit (16,5 Millionen Euro) erneut übertroffen. Und diesmal? Vieles deutet auf den dritten Rekord in Folge hin.