Hamburg. Das Heimspiel gegen den Zweitliga-Aufsteiger steht ganz im Zeichen des Kroaten. HSV-Fans planen einige sichtbare Aktionen.

Wenn die HSV-Profis an diesem Sonnabend zum Heimspiel gegen Preußen Münster (Sa, 13 Uhr/Sky und im Liveticker bei abendblatt.de) in das Volksparkstadion einlaufen, wird es emotional. Für einen Moment wird der Fußball in den Hintergrund rücken und der Mensch Mario Vuskovic im Vordergrund stehen. Mit Spruchbändern und Sprechchören werden sich die Anhänger solidarisch mit dem wegen Epo-Dopings gesperrten Abwehrspieler zeigen.

Vier Tage nach dem Urteil des Internationalen Sportgerichtshofs steht die Partie ganz im Zeichen des Kroaten. Auch die Mannschaft leistet einen Schwur und will Vuskovic mit einem Sieg ein besseres Gefühl nach seinem schweren Schicksalsschlag geben.

Dabei wird spannend zu beobachten sein, ob sich der HSV trotz der besonderen Atmosphäre voll auf Münster fokussieren kann. „Es wird sich herauskristallisieren, wie wir als Mannschaft damit (das Dopingurteil; d. Red.) umgehen können“, sagte Trainer Steffen Baumgart, der noch keine Antwort auf diese Frage hat.

HSV: Größerer Zusammenhalt dank Vuskovic-Schwur?

Ein Blick in die Vergangenheit zeigt, dass die Mannschaft auch gestärkt aus so einer Geschichte hervorgehen kann. Die längst abgeschlossene Identitätsdebatte um Bakery Jatta hat den HSV zusammengeschweißt. Ähnlich könnte es nun auch bei Vuskovic sein. So lautet zumindest die Hoffnung von Sportvorstand Stefan Kuntz.

„Du kannst nicht jedem einzelnen Spieler hinter die Stirn gucken“, sagte der 61-Jährige am Donnerstag, also zwei Tage, nachdem er die Mannschaft persönlich auf dem Trainingsplatz über das Urteil informiert hatte. „Gestern war die Stimmung schon wieder anders, sehr fokussiert auf die anstehende Aufgabe. Ich habe den Eindruck, dass die schlechte Nachricht aus Lausanne einen zusätzlichen Motivationsschub für unsere Mannschaft auslösen könnte. Das Team will für Mario gewinnen und ihm vom Spielfeld aus eine aufmunternde Botschaft senden.“

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