Hamburg. HSV-Trainer hebt die Qualitäten des Neuzugangs hervor. Was bedeutet das für das Heimspiel gegen Münster?

Auf einmal geriet Davie Selke ins Staunen. Ersatztorwart Tom Mickel konnte dem Ball im HSV-Training nur hinterherschauen, der nach einer flattrigen Flugbahn links über ihm unhaltbar im Torwinkel einschlug. Der Schütze war allerdings nicht Selke, sondern Marco Richter.

Schon in seinen ersten beiden Trainingseinheiten hat der neue Offensivspieler Eindruck hinterlassen. Der 26-Jährige ist schnell, torgefährlich und hat einen guten Blick für Raum und Gegner. Mit diesen Qualitäten schaffte es Richter zum deutschen U-21-Nationalspieler, mit Stefan Kuntz wurde er 2019 Vize-Europameister. Zwei Jahre später wechselte er für rund sieben Millionen Euro vom FC Augsburg zu Hertha BSC, dem damaligen „Big City Club“.

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Es sollte der entscheidende Karriereschritt auf dem Weg zum A-Nationalspieler und in die Champions League werden. Statt in die Beletage des europäischen Fußballs aufzusteigen, stieg Richter allerdings mit Hertha in die Zweite Liga ab und wechselte nach Mainz. Weil er sich dort nicht durchsetzen konnte, hat sich in dieser Woche die Transfertür für den HSV geöffnet, der den Angreifer ohne Kaufoption für ein Jahr ausgeliehen hat.

HSV: Baumgart braucht Richter für seinen Fußball

In Hamburg ist Richter als Sofortverstärkung eingeplant. Für Steffen Baumgarts laufintensiven Pressingfußball ist er vom Profil her der ideale Spielertyp, der das vom Trainer geforderte hohe Anlaufen mit einer „hohen Aggressivität und Leidenschaft“ umsetzen kann. „Er ist sehr gut im Saft, war wenig verletzt“, freut sich Baumgart, der mit Bakery Jatta (Bänderanriss), Jean-Luc Dompé (muskuläre Probleme) auf zwei Offensivspieler verletzungsbedingt verzichten muss.

Umso wichtiger wird Richter, der sowohl als rechter Schienenspieler als auch auf einer der beiden Zehnerpositionen infrage kommt. „Wir gehen davon aus, ihn relativ schnell integrieren zu können“, sagt Baumgart. „Für ihn spricht seine Erfahrung, er kann mit (Druck-)Situationen umgehen, hat eine hohe Laufbereitschaft und kann ein Spiel führen.“

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Mittelfristig soll Richter eine Schlüsselrolle in der Offensive einnehmen, deren Motor zuletzt stotterte. Beim Heimspiel an diesem Sonnabend gegen Aufsteiger Preußen Münster (13 Uhr/Sky und im Liveticker auf abedblatt.de) könnte er allerdings noch für die Jokerrolle vorgesehen sein. „Er muss erst einmal die Jungs vor ihm verdrängen“, stellt Baumgart klar. Seine Entscheidung, ob Richter für die Startelf vorgesehen ist, sei noch offen.

Doch auch als Einwechselspieler kann Richter ein Spiel bestimmen, das hat er in seiner Karriere schon mehrfach bewiesen. Sollte ihm das auch gegen Münster gelingen, würden seine Mitspieler wohl endgültig ins Staunen geraten.

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