Meppen. Der Niederländer, der in den ersten zwei Ligaspielen auf der Bank saß, trifft in Meppen doppelt und stellt Baumgart vor ein Problem.
Immanuel Pherai blickte auf eine Trophäe und sagt nur ein Wort: „Geil.“ Der Niederländer hatte am Sonntagabend in der ersten Runde des DFB-Pokals beim 7:1 (2:0)-Sieg des HSV beim SV Meppen nicht nur einen Doppelpack erzielt und ein Tor vorbereitet, er wurde hinterher auch zum „Man of the match“ gewählt. „Die ist ganz schön schwer“, sagte Pherai über das Andenken. „Die kommt jetzt ins Wohnzimmer. Es ist meine erste“, sagte der Offensivspieler.
Für den 23-Jährigen war die Trophäe und das Spiel Balsam auf seine Seele, nachdem er an den ersten zwei Spieltagen der Zweiten Liga auf der Bank gesessen hatte. In Köln kam er gar nicht zum Einsatz, gegen Hertha BSC wurde er eingewechselt. Zu wenig für die eigenen Ansprüche des Spielmachers.
Pherai profitierte von der Elfadli-Verletzung
„Ich habe mich schon vor dem ersten Spieltag gut gefühlt. Am Selbstvertrauen hat es auch nicht gelegen. Jetzt musste ich zeigen, dass ich auch noch da bin“, sagte Pherai, der für den verletzten Daniel Elfadli (Knöchelprellung) zum Einsatz kam. Er spielte auf seiner Lieblingsposition im offensiven Mittelfeld, sein Landsmann Ludovit Reis rückte dafür eine Position zurück an die Seite von Jonas Meffert.
Pherai sorgte im richtigen Moment für die Hamburger Führung. Nach seinem schönen Schuss zum 1:0 (17.) wirkte Pherai so, als habe er ordentlich Wut im Bauch gehabt. Er selbst sagte aber nur: „Ich habe den Ball bekommen und geschaut. Die Ecke war offen. Reingeschossen, weiter geht‘s.“
Wie es für ihn persönlich nun weitergeht, ist fraglich. Sein Auftritt war ein klares Bewerbungsschreiben an seinen Trainer Steffen Baumgart. Pherai will wieder häufiger in der Startelf stehen. „Wer spielt, ist die Entscheidung des Trainers. Es ist nicht einfach für ihn. Davie und Bobby kommen rein und machen ein Tor. Die hat er auch noch. Der Trainer wird entscheiden, wie er das Spiel in Hannover angehen wird“, sagte Pherai.
Pherai berichtet von Gespräch mit Baumgart
Der Niederländer verriet, dass er zuletzt ein Gespräch mit dem Trainer geführt habe und deutete an, dass er mit seiner Rolle nicht zufrieden ist. „Ich habe mit dem Trainer gesprochen“, sagte Pherai, wollte aus dem Inhalt aber nichts wiedergeben. „Ich muss damit leben, ob ich will oder nicht. Aber zufrieden? Das weiß ich nicht. Ich bin fit und fühle mich gut und wohl in Hamburg“, sagte Pherai.
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Für Baumgart wird es keine leichte Entscheidung, wie er am Freitag im Spiel bei Hannover 96 in der Offensive aufstellen wird. Aber zumindest wird er froh sein, dass er überhaupt so viele Optionen hat. Pherai ist nun in jedem Fall wieder eine große Option.