Bramberg. Bei einem Freispruch könnte der Kroate sofort mittrainieren. Wie die Personalie die Kaderplanung beeinflusst.
Am Donnerstag erhielt der HSV prominente Verstärkung. Stefan Kuntz reiste ins Salzburger Land nach, wo sich der Club auf die neue Saison vorbereitet. Im Gepäck war allerdings kein neuer Spieler, auch wenn sich der Sportvorstand und sein Team weiterhin auf der Suche nach einem Rechtsverteidiger befinden.
Möglicherweise wird der HSV zudem einen neuen Innenverteidiger verpflichten, ein solches Transferziel hängt maßgeblich vom Dopingurteil für Mario Vuskovic ab. Mit einer Entscheidung im Berufungsverfahren des positiv auf Epo getesteten und momentan gesperrten Abwehrspielers ist täglich zu rechnen.
Mario Vuskovic: Doping-Urteil steht an
Bei den Verhandlungen vor dem Internationalen Sportgerichtshof (Cas) sicherte der dänische Richter Lars Hilliger zu, das Urteil bis spätestens zum Saisonstart des HSV schriftlich mitzuteilen. Da die Hamburger am 2. August die neue Zweitligaspielzeit mit dem Duell beim 1. FC Köln eröffnen, bleiben nur noch 14 Tage Zeit bis endgültig Klarheit über die sportliche Zukunft von Vuskovic herrscht.
Für den 22-Jährigen, der seine Unschuld beteuert, gibt es nur zwei mögliche Szenarien: Entweder er wird freigesprochen, woraufhin er sofort wieder beim HSV trainieren dürfte. Oder seine Zweijahressperre wird gemäß der Regularien, die bei Dopingsündern keinen Spielraum zulassen, auf vier Jahre erweitert.
Der HSV hat beim Cas seine Bitte hinterlegt, so früh wie möglich ein Urteil zu fällen, da die Kaderplanung davon abhängt. Sollte Vuskovic wieder spielberechtigt sein, wäre das Abwehrzentrum mit Kapitän Sebastian Schonlau, Dennis Hadzikadunic und Guilherme Ramos vollständig. Nur bei einer Verdopplung der Sperre würde der HSV auf dem Transfermarkt aktiv werden.
Reist Vuskovic ins HSV-Trainingslager nach?
Sollte das Urteil noch vor dem Ende des Trainingslagers (25. Juli) erfolgen, ist es denkbar, dass Vuskovic ins Salzburger Land nachreist. Zwar hat der HSV solche Gedankenspiele noch nicht vollständig durchgeplant, es wäre aber durchaus realisierbar. Zumal der Abwehrspieler weiterhin einen guten Draht zu seinen Mitspielern hält. Ein Aufdribbeln in Österreich könnte daher auch einen positiven Effekt auf den Teamgeist haben.
Wie schnell Vuskovic nach fast zwei Jahren Pause tatsächlich eine Verstärkung für die Zweitligamannschaft wäre, sollte er denn freigesprochen werden, kann momentan niemand seriös beurteilen. Mit Privattrainer Ivo Katusic arbeitet der Innenverteidiger zwar nahezu täglich in Split an seiner Explosivität und Schnellkraft und absolviert zudem fußballspezifische Übungen unter der Leitung des früheren jugoslawischen und kroatischen Nationalspielers Zoran Vulic.
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Da sich Vuskovic jedoch nicht auf offiziellen Trainingsplätzen von Vereinen fit halten darf und folgerichtig auch von einem Mannschaftstraining ausgeschlossen ist, müsste er sich erst wieder an die höhere Belastung gewöhnen. Beim HSV würde man dem Profi daher die nötige Zeit einräumen. Doch zuvor muss der Cas sein Urteil fällen. Lange wird es nicht mehr dauern.