Hamburg. HSV-Profi debütierte für das Heimatland seines Vaters. Warum ihn Claus Costa nicht nur wegen Fußball besuchen will.

Plötzlich zog Immanuel Pherai die besorgten Blicke der rund 80 HSV-Fans im Salzburger Land auf sich. Der Tempodribbler war am Mittwoch nach einem Zweikampf mit Bakery Jatta ausgerutscht, hielt sich den Oberschenkel und brach die Einheit ab. „Alles okay“, sagte der HSV-Profi vier Stunden später vor der zweiten Einheit des Tages, die er in großen Teilen absolvierte. Zuvor äußerte sich Pherai im Gespräch mit mehreren Medienvertretern über sein Highlight des Sommers, als er für die Nationalmannschaft von Suriname debütierte.

„Man lebt dort noch halb im Dschungel. Es ist ganz anders als in Europa“, sagte der Mittelfeldspieler über seinen ersten Besuch im Heimatland seines Vaters. Die Auswahl Surinames wird erst seit vier Jahren mit einigen in Europa spielenden Profis wieder aufgebaut. Nach einem Flugzeugabsturz im Jahr 1989, bei dem zahlreiche Nationalspieler ums Leben gekommen waren, gab es lange Zeit keine Länderspiele mehr für die ehemalige niederländische Kolonie.

HSV-Profi Pherai hat WM-Chancen

Mit Suriname hat Pherai eine realistische Chance, sich für die WM 2026 in den USA, Kanada und Mexiko zu qualifizieren. Das Land spielt nicht im südamerikanischen Kontinentalverband Conmebol, sondern im nord- und mittelamerikanischen Concacaf.

Bei den beiden Siegen gegen St. Vincent und die Grenadinen (4:1) sowie auswärts in Anguilla (4:0) gehörte Pherai zur Startformation, bereitete sogar zwei Treffer vor. Die härtesten noch möglichen Gegner auf dem Weg zur WM lauten nun Guatemala, Panama, Costa Rica und Jamaika.

HSV-Profi Pherai hat einen Deal mit Costa

Beim Abenteuer im 15.000 Einwohnerland Anguilla, wo man nur mit einem Boot hinkommt, bekam der HSV-Profi gleich die Tricks der karibischen Inseln zu spüren. „Sie haben dort einen guten und einen schlechten Platz. Wir haben einfach auf dem schlechteren gespielt, das war schon echt schwierig“, schildert Pherai und lacht.

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Besser gefallen als die Platzverhältnisse hat dem Techniker ohnehin die kulinarische Auswahl. „Das Essen, gerade Reis mit Masala, ist wirklich überragend, das muss man im Leben einmal probiert haben“, berichtet Pherai, der darüber auch schon mit seinem Sportdirektor sprach. „Ich habe mit Claus Costa besprochen, dass er etwas probieren kann, wenn er sein Versprechen einlöst, und bei einem von Hamburg gut zu erreichenden Auswärtsspiel vorbeikommt.“