Bramberg. Eine Einnahmequelle wird für den HSV immer wichtiger, kann aber auch für Frust sorgen. Die Hintergründe der Millionen aus dem Volkspark.

Wenn der HSV am Sonnabend sein Testspiel gegen den französischen Erstligisten FC Nantes bestreitet, wird die Mannschaft erneut in ihren neuen Heimtrikots auflaufen, deren Vertrieb bislang auf Rekord-Niveau verläuft. In der ersten Woche wurden mehr als 5500 Exemplare verkauft und damit rund 50 Prozent mehr als zum gleichen Zeitpunkt vor einem Jahr. Zu den beliebtesten Spielernamen zählen Robert Glatzel, der wegen Dopings gesperrte Mario Vuskovic und Neuzugang Adam Karabec.

Am Ende der vergangenen Saison waren 70.000 der drei verschiedenen Trikots (heim, auswärts, ausweich) verkauft worden. Diese Marke könnte nun geknackt werden.

HSV: Rekord kann auch zu Frust führen

Für den HSV ist der Trikotverkauf längst zu einer der wichtigsten Einnahmequellen geworden, die ihren Anteil daran hat, dass der Club in der Saison 2023/24 nach Abendblatt-Informationen einen Überschuss von knapp vier Millionen Euro erwirtschaftet hat.

Nachdem die gesamten von Vorstand Eric Huwer verantworteten Fanartikel-Erlöse mit 14 Millionen Euro bereits in der Saison 2022/23 für einen Rekord gesorgt hatten, wurde dieser Wert in der zurückliegenden Spielzeit (16,5 Millionen Euro) erneut übertroffen. Und diesmal? Vieles deutet auf den dritten Rekord in Folge hin.

So positiv die finanzielle Entwicklung des HSV auch ist, die hohe Nachfrage kann mitunter auch für Frust unter den Fans sorgen. So wie in der Vorweihnachtszeit 2023, als viele Trikots nur noch in Übergrößen erhältlich waren. Die Standardgrößen S bis L waren teilweise wochenlang ausverkauft, nachdem der Club von einem beispiellosen Ansturm auf seine Spielkleidung überrascht worden war.

Warum es beim HSV zu Trikot-Engpässen kommen kann

Ein Umstand, der sich in diesem Jahr wiederholen könnte, denn der HSV hat bei Ausrüster Adidas vorerst eine ähnliche Bestellmenge wie im Vorjahr hinterlegt. Mit dem Prinzip, die Ware mit Augenmaß anzufordern, schlägt der Club gleich zwei Fliegen mit einer Klappe.

Zum einen handeln die Hamburger nachhaltig und verhindern darüber hinaus, auf größeren Beständen sitzen zu bleiben, die am Ende der Saison nur noch mit wirtschaftlich unrentablen Rabatten unter die Fans gebracht werden können. So wurden in der vergangenen Saison 95 Prozent der bestellten Trikots zum seit der Saison 2017/18 gleich gebliebenen Ursprungspreis von 89,95 Euro für Erwachsene verkauft. Eine Statistik, die der HSV als Erfolg wertet.

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HSV hat Trikots bereits nachbestellt

Gleichwohl erhofft sich der Club durch die Kooperation mit 11teamsports ein höheres Maß an Flexibilität bei den Lagerbeständen. Normalerweise beträgt die Vorlaufzeit für Trikotbestellungen mehrere Monate, künftig soll sich die Wartezeit verringern.

Zudem hat der HSV unmittelbar nach dem ersten Verkaufswochenende eine große Nachbestellung an Heimtrikots in Auftrag gegeben, um auf die hohe Nachfrage zu reagieren. Diese Nachricht spricht dafür, dass Fans diesmal mit einem HSV-Trikot unterm Weihnachtsbaum planen können.