Hamburg. HSV vor Verpflichtung eines tschechischen U-21-Nationalspielers und eines Zweitliga-Profis, der in Hamburg kein Unbekannter ist.

Als die Profis des HSV an diesem Wochenende ihre Leistungs- und Gesundheitstests absolvierten, war noch kein neuer Name dabei. Das könnte sich aber zeitnah ändern, denn die Hamburger stehen vor einem Transfer-Doppelpack. Konkret geht es um die Spieler Adam Karabec (20) vom tschechischen Meister Sparta Prag sowie Daniel Elfadli (27) vom Zweitliga-Konkurrenten 1. FC Magdeburg.

HSV vor Transfer-Doppelpack: Die Details

Bei dem tschechischen U-21-Nationalspieler Karabec geht es um eine Leihe mit Kaufoption. Das Abendblatt kann einen entsprechenden Bericht aus Tschechien bestätigen.

Durch ist der Deal allerdings noch nicht. Am heutigen Sonntagnachmittag finden noch einmal entscheidende Gespräche zwischen allen Parteien statt. Sparta muss den nur noch ein Jahr gültigen Vertrag mit seinem offensiven Mittelfeldtalent erst verlängern, bevor eine Leihe gemäß der Transferregularien der Fifa überhaupt möglich ist.

Adam Karabec (l.) soll das Offensivspiel des HSV kreativer gestalten.
Adam Karabec (l.) soll das Offensivspiel des HSV kreativer gestalten. © imago/CTK Photo | IMAGO/Michal Krumphanzl

Wie das Abendblatt bestätigen kann, befindet sich der HSV zudem kurz vor der Verpflichtung von Daniel Elfadli. Die Ablöse liegt bei unter einer Million Euro, es sind nur noch letzte Details zwischen beiden Clubs zu klären. Der Spieler ist sich mit den Hanseaten längst einig. Erwartet wird, dass der defensive Mittelfeldspieler bereits in den ersten Tagen des am Montag beginnenden Trainingslagers in Schneverdingen (1. bis 6. Juli) zur Mannschaft dazustößt. Möglicherweise sogar schon am Montag.

Elfadli stand schon vor einem Jahr kurz vor einem Wechsel nach Hamburg, doch der Transfer platzte an der hohen Ablöseforderung der Magdeburger, die mindestens eine Million Euro als Preisschild aufgerufen hatten und den Spieler ohnehin gar nicht abgeben wollten.

HSV wird Elfadli verpflichten

Ein Jahr später steht der Wechselpoker unter anderen Vorzeichen. Da Elfadli seinen in einem Jahr auslaufenden Vertrag nicht verlängern will, hat Magdeburg in diesem Sommer letztmals die Möglichkeit, eine Ablöse bei einem Abgang zu generieren.

Elfadli wird der gewünschte robuste Mittelfeldabräumer, der dem HSV in der abgelaufenen Saison gefehlt hatte. Er gilt als optimale Ergänzung zu Stratege Jonas Meffert – zumal Trainer Steffen Baumgart ohnehin ein System mit zwei Sechsern bevorzugt.

Nach einem rüden Tritt gegen den damaligen HSV-Profi Stephan Ambrosius kassierte Daniel Elfadli bei Magdeburgs Gastspiel im Volkspark im November 2023 die Rote Karte. Nun steht der Libyer vor einem Wechsel nach Hamburg.
Nach einem rüden Tritt gegen den damaligen HSV-Profi Stephan Ambrosius kassierte Daniel Elfadli bei Magdeburgs Gastspiel im Volkspark im November 2023 die Rote Karte. Nun steht der Libyer vor einem Wechsel nach Hamburg. © WITTERS | LeonieHorky

Der libysche Nationalspieler, der ein BWL-Studium abgeschlossen hat, besticht durch seine köperliche Wucht und gilt als mentalitätsstark. Er bringt zudem ein hohes taktisches Verständnis mit und kann auch im Abwehrzentrum eingesetzt werden.

HSV-Transferziel Karabec: Das zeichnet ihn aus

Elfadli könnte in Zukunft die defensive Absicherung für Karabec übernehmen, der seine Qualitäten im Eins-gegen-eins hat und dank seiner Körpergröße von 1,87 Meter zudem als kopfballstark gilt. Beiden Profis wird eine hohe Spielintelligenz bescheinigt, um die im modernen Fußball so wichtigen Räume zwischen den sogenannten Ketten zu erkennen und zu bespielen.

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Anders als Elfadli, der sich in Magdeburg aus der Regionalliga kommend in kurzer Zeit zum Schlüsselspieler entwickelt hat, sammelte Karabec bei Prag nicht die von ihm erhoffte Spielzeit. Der Kreativspieler, der sowohl hinter der Spitze als auch auf den Flügeln spielen kann, würde wohl etwas Zeit benötigen, um sich an den HSV und die Zweite Liga zu gewöhnen.

Doch bevor die Verantwortlichen sich darüber den Kopf zerbrechen, muss der Deal erst einmal unter Dach und Fach gebracht werden. Bei Elfadli ist der HSV schon einen Schritt weiter.