Hamburg. Beide Spieler hätten den Club per Ausstiegsklausel verlassen können. Bei den Youngstern fehlen zwei im Aufgebot des Trainingslagers.

Mit 23 Feldspielern und vier Torhütern trifft sich der HSV-Tross am Montag im Mannschaftshotel Grand Elysée, um mit dem Bus ins Trainingslager nach Schneverdingen in Niedersachsen zu fahren. Die Ankunft im Landhotel Schnuck ist für 14 Uhr geplant, gegen 15.30 Uhr steht die erste Einheit auf dem Programm.

Sechs Wochen nach dem letzten Saisonspiel geht es wieder los bei den Hamburgern, die den Trainingsauftakt wegen der EM nicht im Volkspark absolvieren können. Geplant sind zwei Einheiten pro Tag in dem einwöchigen Vorbereitungscamp, das mit dem Testspiel beim Landesligisten TuS Neetze (Sa., 6. Juli, 14 Uhr) abgeschlossen wird.

Zwei HSV-Profis bleiben: Ausstiegsklausel verstrichen

Mit dabei sind auch Immanuel Pherai und Miro Muheim, die sich für einen Verbleib beim HSV entschieden haben und ihre bis Sonntagabend gültigen Ausstiegsklauseln verstreichen lassen.

Von den fünf möglichen Abgängen, bei denen der HSV keinen Verhandlungseinfluss hatte, hat damit nur Laszlo Benes Gebrauch von seiner vertraglich verankerten Wechseloption gemacht. Der Mittelfeldspieler wechselt für weniger als drei Millionen Euro zu Union Berlin. Mitte des Monats waren bereits die Ausstiegsklauseln von Robert Glatzel und Ludovit Reis abgelaufen.

HSV vor Transfer von Elfadli

Da Sportvorstand Stefan Kuntz und Profifußballdirektor Claus Costa nun Klarheit über das Gerüst des Kaders haben, werden die Bemühungen um Neuzugänge intensiviert. Den Anfang macht Daniel Elfadli, der für weniger als eine Million Euro vom 1. FC Magdeburg kommen wird.

Der defensive Mittelfeldspieler ist sich mit den Hamburgern längst einig, zwischen beiden Clubs sind lediglich noch letzte Details zu klären. Ob diese bis zum Trainingsauftakt vertraglich fixiert sind, ist noch offen. Auf der offiziellen Spielerliste fehlt Elfadli genauso wie Innenverteidiger Dennis Hadzikadunic, der am Sonntag seine Leistungs- und Gesundheitstests im UKE absolvierte.

Die Hamburger sind sich weitgehend einig über eine erneute Leihe mit dem bosnischen Nationalverteidiger, der wegen des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine seinen Vertrag bei FK Rostow eine weitere Saison aussetzen darf.

Hadzikadunic bleibt Spieler des HSV

Seine Vertragsunterschrift wird am Montag erwartet. Anschließend wird der Abwehrspieler direkt mit ins Trainingslager reisen. Gleiches gilt für Elfadli, der vor einem Jahr schon einmal kurz vor einem Wechsel nach Hamburg stand. Damals platzte der Transfer an der hohen Ablöseforderung der Magdeburger, die mindestens eine Million Euro als Preisschild aufgerufen hatten und den Spieler ohnehin gar nicht abgeben wollten.

Ein Jahr später steht der Wechselpoker unter anderen Vorzeichen. Da Elfadli seinen in einem Jahr auslaufenden Vertrag nicht verlängern will, hat Magdeburg in diesem Sommer letztmals die Möglichkeit, eine Ablöse bei einem Abgang zu generieren.

Elfadli wird der gewünschte robuste Mittelfeldabräumer, der dem HSV in der abgelaufenen Saison gefehlt hatte. Er kann eine optimale Ergänzung zu Stratege Jonas Meffert sein – zumal Trainer Steffen Baumgart ohnehin ein System mit zwei Sechsern bevorzugt. Der libysche Nationalspieler konkurriert auf dieser Position zudem mit Reis, der in Zukunft nicht mehr als Rechtsverteidiger eingesetzt werden soll.

Defensivmann Daniel Elfadli (27) wechselt von Magdeburg zum HSV.
Defensivmann Daniel Elfadli (27) wechselt von Magdeburg zum HSV. © imago/Christian Schroedter | imago/Christian Schroedter

HSV will Karabec von Sparta Prag

Elfadli ist ein taktisch variabel einsetzbarer Profi, der auch im Abwehrzentrum agieren kann. Perspektivisch könnte er die defensive Absicherung für einen weiteren Wunschtransfer übernehmen, denn nach Abendblatt-Informationen befindet sich der HSV in konkreten Verhandlungen mit dem offensiven Mittelfeldspieler Adam Karabec (20) vom tschechischen Meister Sparta Prag. Konkret geht es um eine Leihe mit Kaufoption.

Am Sonntagnachmittag fanden entscheidende Gespräche zwischen allen Parteien statt (Ausgang unklar). Sparta will den nur noch ein Jahr gültigen Vertrag mit dem tschechischen U-21-Nationalspieler erst verlängern, bevor eine Leihe gemäß der Transferregularien der Fifa überhaupt möglich ist.

Karabec kann sowohl hinter der Spitze als auch auf den Flügeln agieren. In Prag kam er zuletzt allerdings nicht auf die von ihm erhoffte Spielzeit, weshalb er nun eine Leihe zum HSV anstrebt.

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In Hamburg würde er auf weitere Talente treffen. In Schneverdingen sind die Youngster Bilal Yalcinkaya (18), Otto Stange (17), Fabio Baldé (18), Omar Sillah (20) sowie die ohnehin zum Profikader gehörenden Hannes Hermann (19) und Nicolas Oliveira (20) mit dabei.

Luis Seifert (20) und der wechselwillige Tom Sanne (20) werden dagegen genauso bei der U21 trainieren wie Torhüter Marko Johansson (25), der sich auf Vereinssuche befindet. William Mikelbrencis (20) hat als einziger Nationalspieler wegen seiner späteren Einsätze für die französische U-20-Auswahl verlängerten Urlaub bekommen. Er wird frühestens zum Ende des Trainingslagers zur Mannschaft dazustoßen.