Bittere Diagnose bei Vagnoman. HSV-Angreifer Kittel ist plötzlich wichtig. Leistner hat indes zwei Herzenswünsche.

Die HSV-News am Montag, den 25. Januar 2021:

  • HSV-Verteidiger Vagnoman fällt wochenlang aus
  • Warum HSV-Angreifer Kittel aktuell aufblüht
  • Hat sich Hunt zurück in die Startelf gespielt?
  • Leistner kann sich wohl nur einen Herzenswunsch erfüllen
  • Düsseldorf ohne Offensivtalent gegen den HSV
  • HSV-Rivale Nürnberg holt Möller Daehli

HSV-Verteidiger Vagnoman fällt wochenlang aus

Verletzungsschock für den HSV: Rechtsverteidiger Josha Vagnoman (20) fällt wegen eines doppelten Bänderrisses im rechten Sprunggelenk mehrere Wochen aus. Die bittere Diagnose teilte der Tabellenführer am späten Nachmittag mit. Bereits zuvor war klar, dass Vagnoman bei der Partie am Dienstag in Düsseldorf (20.30 Uhr/Sky und im Liveticker bei abendblatt.de) nicht mitwirken kann, weil er am Vormittag nicht am Abschlusstraining teilnahm. Als Ersatz stehen der gerade erst wiedergenesene Jan Gyamerah und Moritz Heyer zur Verfügung.

Bereits am Sonntag hatte Trainer Daniel Thioune angekündigt, dass das Risiko bei Vagnoman wohl zu groß sei. Der schnelle Außenverteidiger hatte am Sonnabend in Braunschweig (4:2) einen Schlag auf den Knöchel abbekommen. Erst im Oktober 2020 war Vagnoman wegen eines Außenbandrisses mehrere Wochen ausgefallen.

Thioune: Darum ist Kittel wieder wichtig für den HSV

Sonny Kittel ist nur schwer in die Saison gekommen. Hatte der Offensivspieler anfangs noch Probleme, seine Form zu finden (negativer Höhepunkt: der Platzverweis gegen Hannover), wird er inzwischen von Spiel zu Spiel stärker – und effektiver. In Braunschweig hatte der Linksaußen mit seiner exzellenten Vorlage zum zwischenzeitlichen 1:2-Anschlusstreffer durch David Kinsombi maßgeblichen Anteil an dem geglückten Comeback des HSV.

Kittels momentane Leistungsexplosion erfreut auch Daniel Thioune. „Es klappt im Moment mit ihm ganz gut", sagte der HSV-Coach, der seinen Flügelstürmer nicht nur nach der Anzahl seiner Scorerpunkte bewertet. „Sonny wird häufig nur an seinen Toren und Vorlagen gemessen. Dabei schafft er sehr häufig Überzahlsituationen, indem er in den Raum einrückt."

Thiounes einfache Erklärung, warum Kittel aktuell wieder positiv auffällt: „Man muss ihn manchmal einfach nur daran erinnern, was er in der Vergangenheit schon gut gemacht hat." Wenn es doch nur immer so einfach wäre...

Sonny Kittel (r.) sammelte fünf Scorerpunkte in den vergangenen fünf Spielen.
Sonny Kittel (r.) sammelte fünf Scorerpunkte in den vergangenen fünf Spielen. © imago / Noah Wedel | Unbekannt

Hat sich Hunt zurück in die HSV-Elf gespielt?

Mit der Einwechslung von Aaron Hunt bekam das HSV-Spiel in Braunschweig (4:2) mehr Struktur. Keine Frage, der 34 Jahre alte Routinier war so etwas wie der „Gamechanger" für die Hamburger. Die Kirsche auf der Sahnetorte servierte sich Hunt selbst durch sein Tor zum 3:2 für den HSV – unter gütiger Mithilfe von Eintracht-Keeper Fejzic.

Nach dem Tor rannte fast die komplette Mannschaft bis auf Torhüter Sven Ulreich zu Hunt und jubelte mit ihrem Anführer. Eine Szene, über die sich auch Trainer Thioune an der Seitenlinie freute. „Aaron hat in Braunschweig seinen Wert für die Mannschaft unterstrichen", sagte der HSV-Coach, der den Spielmacher schon bald wieder mit mehr Einsatzzeit belohnen könnte. „Er ist immer ein Kandidat für die erste Elf", – vielleicht schon in Düsseldorf.

Leistner glaubt an den HSV-Aufstieg

Toni Leistner ist ein Mann der klaren Worte. Deshalb weiß der Abwehrchef nur zu gut, dass er sich mit dem Aufstieg wohl einen seiner beiden sportlichen Herzenswünsche erfüllen kann. „Es ist noch ein harter und langer Weg, aber wir geben als Team alles dafür“, sagte der HSV-Verteidiger im NDR-„Sportclub“. Der 30-Jährige, der in Braunschweig bei einem Gegentor patzte, erwartet allerdings heftige Gegenwehr der Verfolger. „Die anderen Teams wollen uns etwas wegnehmen und sind immer extrem heiß, gegen den HSV zu spielen.“

Leistners zweiter sportlicher Herzenswunsch dürfte deutlich unrealistischer sein als der angepeilte Aufstieg mit dem HSV – denn Leistner würde nämlich gerne auch mal das Trikot von Borussia Dortmund tragen.

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Der nächste Gegner Fortuna Düsseldorf am Dienstag (20.30 Uhr/Sky) sei eine von vier bis fünf Mannschaften, die bis zum Ende vorn dabei sein werden, meint Leistner. „Die haben sich nach einem verkorksten Saisonstart absolut gefangen und sind eine Mannschaft mit vielen erfahrenen Bundesliga-Spielern im Kader.“ Mit einem Sieg könnte der HSV seinen Vorsprung auf Düsseldorf auf acht Punkte ausbauen. „Wir wollen uns natürlich so schnell wie möglich ein bisschen absetzen“, sagte Leistner.

Toni Leistner ist für den HSV ein Vorbild in Sachen Einstellung und Mentalität.
Toni Leistner ist für den HSV ein Vorbild in Sachen Einstellung und Mentalität. © imago / Jan Huebner | Unbekannt

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Düsseldorf ohne Offensivtalent gegen den HSV

Fortuna Düsseldorf muss einige Wochen auf Offensivtalent Shinta Appelkamp verzichten. Der 20 Jahre alte Japaner erlitt am Freitag beim spektakulären 3:3 gegen Greuther Fürth einen „kleineren Muskelfaserriss“. Das teilte Trainer Uwe Rösler nach einer MRT-Untersuchung mit. Die Fortuna hatte eine schlimmere Verletzung des Stammspielers befürchtet. „Da reden wir von ein paar Wochen, aber nicht Monaten“, sagte Rösler. „Wir rechnen mit einem normalen Heilverlauf.“

Ohne den Flügelspieler will Rösler im Topspiel gegen den HSV aber nicht sein System ändern. „Ich werde nichts verändern, weil uns ein Spieler nicht zur Verfügung steht. Wir haben genug Möglichkeiten“, sagte der Trainer des Tabellen-Vierten. Der Spitzenreiter HSV sei für ihn zwar „klarer Favorit in der Liga“, trotzdem rechnet sich die Fortuna gute Chancen aus, den Aufwärtstrend der vergangenen Wochen fortzusetzen. „Wir brauchen gute Ballbesitzphasen“, sagte Rösler. „Denn gegen den Ball gibt es sicher bessere Mannschaften als den HSV. Mit dem Ball sind sie aber stark.“

Die Tabelle nach 17 Spieltagen:

  • 1. HSV: 36 Punkte
  • 2. Bochum: 33 Punkte
  • 3. Kiel: 32 Punkte
  • 4. Düsseldorf: 31 Punkte
  • 5. Fürth: 29 Punkte
  • 6. Hannover: 26 Punkte

HSV-Rivale Nürnberg holt Möller Daehli

Mittelfeldspieler und Ex-St.-Pauli-Profi Mats Möller Daehli, mit dem sich zwischenzeitlich auch der HSV beschäftigt hatte, wechselt vom belgischen Erstligisten KRC Genk zum 1. FC Nürnberg. Der 25-jährige Norweger wird zunächst bis zum Sommer ausgeliehen, danach besitzen die Franken eine Kaufoption.