Hamburg. Beim HSV war gegen Hannover nicht alles und jeder schlecht. Aber warum blieb Wintzheimer so lange draußen? Die Einzelkritik.
Dritte Niederlage in Folge, fünftes Spiel in Serie ohne Sieg: Der HSV steckt in der Zweiten Liga weiter in der Krise. Beim 0:1 gegen Hannover 96 zeigten die Hamburger im Nordderby in der zweiten Halbzeit trotz Unterzahl zwar eine gute Leistung, scheiterten aber immer wieder am überragenden 96-Torwart Michael Esser. So dreht sich beim HSV alles um Sonny Kittel, der seiner Mannschaft mit einem völlig überflüssigen Platzverweis in der ersten Halbzeit einen Bärendienst erwies. Die Einzelkritik.
Ulreich: Hätte in der zweiten Halbzeit auch Nikolausgeschenke besorgen können. Nur bei einem Schuss mit einer leichten Unsicherheit.
Vagnoman (bis 75.): Von seiner Chance kurz vor der Halbzeit wird er in der Vorweihnachtszeit noch einige Male träumen. Hing auch beim 0:1 mit drin.
Hunt (ab 75.): Trieb das HSV-Spiel noch einmal ordentlich an, vergab aber die große Chance zum Ausgleich. Er wird mit 34 halt kein Rechtsfuß mehr.
Leistner: Er spielt nicht so schwach, wie es seine persönliche Bilanz (sechs Spiele, nur ein Sieg) vermuten lässt. In der Luft räumt er alles weg. Seine langen Bälle sind verbesserungsfähig.
Ambrosius (bis 88.): Spielt nach wie vor viel zu viele Rückpässe. In den Zweikämpfen mal wieder der Stärkste.
Hinterseer (ab 88.): Für die Wende kam der Österreicher zu spät.
Leibold: Das HSV-Spiel ist in dieser Saison nicht mehr so linkslastig. Das geht auf Kosten des Kapitäns.
Gjasula (bis 85.): Kehrte überraschend in die Startelf zurück und machte ein überraschend gutes Spiel.
Wood (ab 85.): Wieder nichts.
Onana (bis 75.): Dem Belgier gelang kaum etwas. Fast jeder seiner Pässe landete beim Gegner. Hatte offenbar die falschen Schuhe herausgestellt.
Wintzheimer (ab 75.): Warum der formstärkste HSV-Spieler zunächst draußen blieb, dürfte Thiounes Geheimnis bleiben. Brachte viel Belebung.
Dudziak: War in der zweiten Halbzeit an nahezu jeder Offensivaktion beteiligt. Hätte er einen Nikolauswunsch frei, sollte er sich mehr Kopfballstärke wünschen.
Narey: Seine unglückliche Vorlage vor dem 0:1 steckte er weg. Versuchte alles, allein es reichte nicht mehr.
Kittel: Wurde von Thioune unter der Woche für seine Körpersprache kritisiert und trotzdem wieder aufgestellt. Antwortete auf das Geschenk mit einem Frustfoul vor dem Platzverweis, den ihm sein Trainer nicht so schnell verzeihen wird.
Terodde: Ende, Aus, Nikolaus. Hannover-Keeper Michael Esser entnervte den Stürmer mit drei starken Paraden.