Hamburg. Momentan kommen nur Leihdeals infrage. Was das für Sahiti und Dompé bedeutet und was sich durch Onana oder Vuskovic verändern könnte.
Die Aufgabe ist keinesfalls einfach. Der HSV sucht einen Stürmer, der sich den Großteil der Saison brav auf die Ersatzbank setzt, aber bitteschön sofort einsatzbereit und torgefährlich sein soll, wenn Torjäger Robert Glatzel einmal ausfallen sollte. Welche Spieler hat Lust auf diese Jobbeschreibung? Eine Spur auf dem steinigen Weg der groß ausgelegten Suchaktion führt offenbar nach Wolfsburg zum polnischen U-21-Nationalspieler Bartosz Bialek.
Der 20 Jahre alte Mittelstürmer soll einer von mehreren Kandidaten beim HSV sein. Bei seinem aktuellen Verein VfL Wolfsburg steht er noch bis 2024 unter Vertrag, zur neuen Saison soll er verliehen werden. Mehrere Clubs haben ihr Interesse signalisiert, angeblich auch der HSV. Doch wer ist Bialek eigentlich?
Holt der HSV Bialek aus Wolfsburg?
Der 1,91 Meter groß gewachsene Angreifer wechselte vor zwei Jahren als damals 18-Jähriger für fünf Millionen Euro vom polnischen Erstligisten Zaglebie Lubin nach Wolfsburg. In seiner Premierensaison kam der Youngster regelmäßig zu Kurzeinsätzen (19 Spiele, zwei Tore), bis ihn ein Kreuzbandriss im Mai 2021 ausbremste. Dadurch verpasste er auch nahezu die komplette Hinrunde der vergangenen Saison.
In der Rückserie war Bialek wieder als Joker gefragt, ein Treffer gelang ihm in seinen zwölf Kurzeinsätzen allerdings nicht. In der kommenden Saison will Bialek mehr Einsatzzeit als die 168 Minuten der zurückliegenden Spielzeit erhalten. Ob er dieses Ziel beim HSV erreichen würde, gilt wegen Platzhirsch Glatzel allerdings als fraglich.
Dazu passen würde allerdings der bevorstehende Abgang von Robin Meißner (22), über den die „Bild“ berichtet. Demnach soll der HSV-Stürmer für ein Jahr an Drittligist Viktoria Köln verliehen werden. „Solange die Transferperiode andauert, können wir uns in alle Richtungen verändern“, lautete die vielsagende Einschätzung von Trainer Tim Walter am Freitag.
Neue HSV-Optionen dank Onana oder Vuskovic?
Eine schnelle Entscheidung in der Stürmersuche deutet sich jedoch nicht an – und zwar aus zwei Gründen.
- Zum einen sieht der HSV seinen Kader gut aufgestellt für den Saisonstart der Zweiten Liga.
- Zum anderen könnte die aktuelle leere Transferkasse im Laufe der am 31. August endenden Wechselfrist noch signifikant gefüllt werden.
Denn sowohl ein derzeit diskutierter Abgang des Ex-Hamburgers Amadou Onana, an dem der HSV eine Weiterverkaufsklausel von 20 Prozent ab einer Ablöse von 7 Millionen Euro hält, als auch ein Abgang des vor allem aus England umworbenen Mario Vuskovic würde für Einnahmen in Millionenhöhe sorgen. Ein Vorgang, der noch einmal Einfluss auf die Transferplanung des HSV nehmen würde.
- HSV-Coach: „Auf den Wut-Walter folgt der weiche Walter“
- HSV: Aaron Opoku über Rassismus-Eklat von Duisburg
- So sieht das neue Heimtrikot des HSV aus
HSV Transfermarkt: Was wird aus Sahiti?
Doch so weit ist es längst noch nicht. Klar ist: ohne frisches Geld kommen für den HSV aktuell nur kostengünstige Leihgeschäfte infrage. Das unterstrich auch Trainer Tim Walter zuletzt („Es ist ja kein Geld da“).
Die Transfers der in diesem Sommer bereits zu Verhandlungen nach Hamburg gereisten Emir Sahiti (23) und Jean-Luc Dompé (26) sind bei der aktuellen finanziellen Lage zwar unrealistisch, ganz aufgeben will der HSV die Verpflichtung einer der beiden Flügelspieler aber noch nicht. Ob die Freistellung von Sportdirektor Michael Mutzel Einfluss auf die bisher angestrebten Transferziele nimmt, ist noch unklar.
Prioritär wird ohnehin die Suche nach einer Alternative im Sturm betrieben. Eine Alternative wie Bialek?