Hamburg. Statistiken lügen nicht? Lesen Sie hier, welche Werte den Tabellen-10. HSV nach fünf Spieltagen der Zweiten Bundesliga begleiten.
Von wegen, es läuft nicht beim HSV: Geht es nach der Laufleistung, ist der Tabellen-10. in der Zweiten Fußball-Bundesliga sogar Spitzenreiter. Mit 595,32 Kilometern legten die 17 bislang eingesetzten Hamburger Profis an den ersten fünf Spieltagen zusammen eine so große Distanz zurück wie kein anderer Verein im deutschen Unterhaus.
Am deutlichsten distanziert der HSV damit Nordrivale Werder Bremen, der es als lauffaulstes Team bis dato nur auf 554,12 Kilometer bringt. Jahn Regenburg genügten wiederum nur 580,71 Kilometer zur Tabellenführung. Die vergangene Spielzeit hatte der HSV als Tabellen-Vierter auch mit der viertstärksten Laufleistung abgeschlossen.
Die Gesamtlaufleistung der Vereine:
- HSV: 595,32 Kilometer
- Heidenheim: 593,19 km
- Dresden: 591,96 km
- Düsseldorf: 585,55 km
- Ingolstadt: 582,09 km
HSV: Dauerläufer kommen aus der Defensive
In der Einzelwertung taucht der erste HSV-Spieler aktuell allerdings erst auf Rang 9 auf: Kapitän Sebastian Schonlau spulte in seinen fünf Einsätzen insgesamt 55,21 Kilometer ab – macht im Schnitt 11,04 Kilometer pro Spiel. Die Defensivkollegen Jonas David (10,95 km pro Spiel/Platz 13) und Tim Leibold (10,85 km/16.) sowie Stürmer Robert Glatzel (11,03 km/19.) runden das gute Hamburger Laufbild ab.
Den besten Schnitt wiederum weist Maximilian Rohr auf (12,47 km), dessen 20,09 Kilometer sich allerdings auf nur 145 Minuten Einsatzzeit verteilen. Auch Anssi Suhonen entpuppte sich mit auf 90 Minuten umgerechneten 12,44 Kilometern im Schnitt bereits als starker Läufer.
HSV ist das ballsicherste Team der Liga
Während die geleisteten Kilometer als Indikator für ein erfolgreiches Spiel bei Experten und Fans gleichermaßen umstritten bleiben, dürfte sich Trainer Tim Walter über den Spitzenplatz seiner Mannschaft in einer anderen statistischen Disziplin uneingeschränkter freuen: Kein anderer Zweitligist ist Stand jetzt so ballsicher wie der HSV.
Mit 87,3 Prozent angekommener Pässe verweisen die „Rothosen“ die Nordclubs aus Bremen (86 %) und Kiel (84,9 %) auf die Plätze. „Wir tolerieren Fehler, aber gerade mit Ball machen wir auch sehr wenige Fehler“, betonte Walter während der Länderspielpause auch unter Verweis auf das schnellste Gegenpressing der Liga.
Walter bricht Lanze für HSV-„Prototyp“ David
Den Ballbesitzfußball nach Walter-Art am besten interpretiert erneut die Defensive: Ersatzkapitän Leibold liegt mit 561 Ballkontakten (116,20 pro Spiel) an der Spitze der 384 bislang eingesetzten Zweitliga-Profis, gefolgt von Spielführer Schonlau (495/99,00). Youngster David liegt mit 386 Kontakten (77,20) auf Platz fünf. Der Innenverteidiger belegt mit 94,25 Prozent angekommenen Pässen auch in dieser Kategorie ligaweit einen starken vierten Platz.
- Einsatzgarantie! HSV-Talent Fabisch vor Länderspieldebüt
Das 21 Jahre alte Eigengewächs bezeichnete Walter gerade erst als „Prototyp“ des neuen, verjüngten HSV. „Er ist schon seit zehn Jahren hier, und da kräht kein Hahn nach“, sagte der Coach auch angesichts der großen Beachtung für das neu verpflichtete kroatische Abwehrtalent Mario Vuskovic (19).
Zweitliga-Profis mit der stärksten Passquote:
- Marcel Sobottka (Düsseldorf): 27 Pässe/26 angekommen (96,30 %)
- Nik Omladič (Rostock): 36/34 (94,44 %)
- Marcin Kamiński (Schalke): 250/236 (94,40 %)
- Jonas David (HSV): 313/295 (94,25 %)
- Immanuel Höhn (Sandhausen): 199/187 (93,97 %)
HSV hat starke Zweikämpfer abgegeben
Bei den stärksten Zweikämpfern taucht die Defensivabteilung des HSV allerdings nicht in der Spitzengruppe auf.
Während sich in Toni Leistner der clubintern beste Zweikämpfer der Vorsaison gerade erst im Unfrieden Richtung Belgien verabschiedete und in Stephan Ambrosius der drittbeste seiner Art nach seinem Kreuzbandriss noch immer nicht wieder einsatzfähig ist, schiebt sich beim HSV in dieser Kategorie Jan Gyamerah an die Spitze. 64,18 Prozent gewonnener Zweikämpfe (43 von 67) reichen im Ligavergleich aber nur für Rang 18. Führend ist hierbei Hannovers Routinier Julian Börner (75,68 Prozent).
Vorne mit dabei ist auch ein ehemaliges HSV-Talent: Patric Pfeiffer, vor zwei Jahren als Eigengewächs nach Darmstadt transferiert, zeigt sich bei den "Lilien" im Eins-gegen-Eins inzwischen äußerst kompromisslos (68,63 %/Platz 8). Auch Klaus Gjasula blüht nach seinem Weggang aus Hamburg bei den Hessen auf: Mit 60,78 Prozent gewonnener Duelle würde der 31-Jährige beim HSV zum momentan zweitbesten Zweikämpfer avancieren.
Die besten Zweikämpfer der Liga:
- Julian Börner (Hannover): 74 Zweikämpfe/56 gewonnen (75,68 %)
- Johannes Geis (Nürnberg): 82/61 (74,39 %)
- Lasse Sobiech (Darmstadt): 58/42 (72,41 %)
- Daniel Gordon (Karlsruhe): 29/21 (72,41 %)
- Sebastian Mai (Dresden): 36/26 (72,22 %)
HSV hat keinen Terodde mehr
So passabel die Defensive (sieben Gegentreffer nach fünf Spielen bedeuten immerhin die achtbeste Abwehr), so sehr drückt beim HSV vorne der Schuh: Acht Treffer sind zwar ebenfalls der achtbeste Wert der Liga, aber einen echten Goalgetter sucht man im Volkspark noch vergebens.
Stoßstürmer Robert Glatzel benötigt im Schnitt 218 Minuten für ein Erfolgserlebnis – oder anders gesagt 15 Schüsse für zwei Tore (Trefferquote 0,13 Prozent). Zum Vergleich: Der Ex-Hamburger Simon Terodde trifft auch für Schalke schon wieder wie am Fließband – sechs Treffer bei 23 Schüssen (0,26 %) in fünf Einsätzen (alle 73 Minuten) sind Ligaspitze.
Die beste Trefferquote der Toptorjäger:
- Sven Michel (Paderborn): 12 Schüsse/4 Treffer (0,33 Prozent)
- Rouwen Hennings (Düsseldorf): 10/3 (0,30 %)
- Benedikt Gimber (Regensburg): 10/3 (0,30 %)
- Phillip Tietz (Darmstadt): 18/5 (0,28 %)
- Simon Terodde (Schalke): 23/6 (0,26 %)
- Guido Burgstaller (St. Pauli): 16/4 (0,25 %)