Hamburg. Robert Glatzel soll die Hamburger zum Aufstieg schießen. Einem breiten TV-Publikum bekannt wurde er durch ein Pokalspiel.
Robert Glatzel ist der Mann, der den HSV im vierten Anlauf zum Aufstieg schießen soll: Der Stürmer kommt von Cardiff City aus der zweiten englischen Liga und hat am Mittwoch einen Dreijahresvertrag in Hamburg unterschrieben. Das gab der Club am Nachmittag bekannt.
„Ich kann zig Punkte nennen, warum ich mich für den HSV entschieden habe. Der Wichtigste ist, dass ich den Verein bei seinen Zielen unterstützen möchte und Bock auf diese Aufgabe habe“, wurde Glatzel in der Mitteilung zitiert.
Der 27-Jährige soll die Lücke schließen, die Torjäger Simon Terodde mit seinem Wechsel zu Bundesliga-Absteiger Schalke 04 im Kader hinterlassen hat – dieser traf im ersten Testspiel für die Königsblauen am Mittwoch beim Landesligisten PSV Wesel-Lackhausen gleich drei Mal. Zuerst hatten die „Bild“-Zeitung und die „Sport-Bild“ über den Transfer von Glatzel zum HSV berichtet.
HSV zahlt für Glatzel etwa eine Million Euro Ablöse
Glatzels Vertrag beim walisischen Club Cardiff galt noch ein Jahr. Die Ablöse soll bei etwa einer Million Euro liegen. Zuvor hatte sich der HSV vergeblich um Darmstadts Zweitliga-Torschützenkönig Serdar Dursun und Karlsruhes Philipp Hofmann bemüht. Dursun zog ein lukratives Angebot von Fenerbahce Istanbul der Rückkehr in seine Heimatstadt vor. Hofmann sagte dem HSV wegen dessen neuen Trainers Tim Walter ab.
Nun fiel die Wahl auf Glatzel. Er war in der vergangenen Rückrunde an Mainz 05 verliehen und konnte seinen Beitrag leisten, den Abstieg der Rheinhessen abzuwenden. Nach 13 meist kurzen Einsätzen in der Bundesliga standen zwei Tore und eine Vorlage zu Buche.
„Robert vereint physische Stärke, Torriecher und fußballerisches Können. Er ist zweitligaerfahren, mit 27 Jahren aber auch noch entwicklungsfähig. Zudem hat er einen guten Charakter und wird das Teamgefüge dementsprechend bereichern“, sagte HSV-Sportdirektor Michael Mutzel.
HSV-Kandidat Glatzel traf im Pokal dreimal gegen Bayern
Die 2. Bundesliga ist Glatzel in der Tat bestens vertraut: Von 2017 bis 2019 stürmte er für den 1. FC Heidenheim (55 Ligaspiele, 17 Tore). Einem breiten TV-Publikum bekannt wurde er dabei als dreifacher Torschütze bei der wilden 4:5-Niederlage im Viertelfinale des DFB-Pokals gegen Bayern München.
Auch für Kaiserslautern hat Glatzel bereits in der 2. Bundesliga gespielt. Wie man den Aufstieg knapp verpasst, muss Glatzel beim HSV allerdings auch nicht lernen. Vor einem Jahr scheiterte er in den Play-offs zur Premier League am FC Fulham.
HSV angeblich auch an Kaufmann interessiert
Als möglichen Stürmer der Zukunft soll der HSV laut "Bild" Mikkel Kaufmann ins Visier genommen haben. Der 20 Jahre alte Däne steht aber noch bis 2024 beim FC Kopenhagen unter Vertrag und würde wohl eine hohe Ablöse kosten. In der ersten dänischen Liga kam Kaufmann vergangene Saison elfmal zum Einsatz (ein Tor, eine Vorlage).
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Bereits als Neuzugänge fest stehen beim HSV die Verteidiger Sebastian Schonlau (Paderborn) und Miro Muheim (St. Gallen/Leihe) sowie Mittelfeldmann Jonas Meffert (Kiel). Noch in dieser Woche soll zudem Spielmacher-Talent Ludovit Reis vom FC Barcelona einen Vertrag unterschreiben.
Der HSV machte am Mittwoch schon einmal per Video Appetit.