Hamburg/Kassel. Hamburgs Bundesliga-Handballer sind beim 28:35 in Melsungen ohne echte Chance, auch weil zwei wichtige Profis enttäuschen.

Es geht offenbar doch noch ohne Drama. Vier Bundesligaspiele in Folge hatten die Handballer HSV Hamburg (HSVH) erst in der Schlussminute entschieden, dabei drei Siege und ein Remis geholt. Am Mittwochabend endete diese Serie beim Tabellenführer MT Melsungen, die 28:35 (12:17)-Pleite zeichnete sich angesichts der schwachen Wurfquote von 56 Prozent ausnahmsweise schon früh ab. Bester Hamburger Werfer war noch Kapitän Niklas Weller mit acht Toren. „Wenn man so viele freie Bälle verwirft, wird es insbesondere in Melsungen schwierig“, sagte Spielmacher Leif Tissier.

Der HSVH, bei dem Kreisläufer Andreas Magaard mit muskulären Problemen am Oberschenkel kurzfristig fehlte, am Sonnabend (19 Uhr/Dyn) im Auswärtsspiel bei der SG BBM Bietigheim aber wieder zurückkehren könnte, war der klare Außenseiter. Der Melsunger Etat ist dank des großzügigen Sponsorings des Pharma- und Medizinunternehmens B. Braun mehr als doppelt so hoch wie der Hamburger.

Handball: HSVH-Torwart El-Tayar machte erneut ein gutes Spiel

Weil HSVH-Torhüter Mohamed El-Tayar mit mehreren Paraden einen hervorragenden Start erwischte, war die Anfangsphase dennoch ausgeglichen (4:4/8.). Auf der Gegenseite war Melsungens Torwart Adam Morawski aber mindestens genauso gut im Spiel, die Hamburger Wurfquoten sackten Mitte der ersten Halbzeit ab.

Insbesondere der seit Wochen im Formtief steckende HSVH-Linksaußen Casper Mortensen startete mit vier Fehlwürfen, darunter ein verunglückter Siebenmeter-Heber, ins Spiel. Bis zum Seitenwechsel kam nur ein Treffer dazu. Auch Rückraumschütze Zoran Ilic erwischte einen schlechten Tag, traf in den ersten 30 Minuten nur einen von sechs Würfen. Insgesamt kamen die Gäste im ersten Durchgang so auf eine Wurfquote von lediglich 40 Prozent (Melsungen: 74 Prozent).

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„Wir brauchen mehr Tempo, mehr Aggressivität und mehr Zielstrebigkeit vorne“, forderte der Rückraumlinke Moritz Sauter vor dem zweiten Durchgang (12:17). Obwohl El-Tayar mit zwei Paraden (insgesamt zehn) direkt nach Wiederbeginn wieder da war, wurde Sauters Wunsch nicht erfüllt.

Stattdessen setzten die Hamburger weiterhin zahlreiche Bälle neben oder an das Torgehäuse, die Partie war bereits in der 34. Minute (12:20) entschieden. Obwohl die HSVH-Fans nichts gegen einen erneuten Krimi einzuwenden gehabt hätten, kam das Team von Trainer Torsten Jansen nicht mehr näher als auf 20:25 (45.) und 24:29 (53.) heran.