Hamburg. In der Halbzeit des 28:27-Erfolgs beim TVB Stuttgart gibt der Sportchef des HSV Hamburg Einblick in die Gespräche mit dem Spielmacher.

Leif Tissier fiel seinen Mitspielern erleichtert in die Arme, als am Donnerstagabend der letzte gegnerische Freiwurf in der Porsche Arena geblockt war. Auch dank einer erneut starken Leistung des Spielmachers feierte der HSV Hamburg (HSVH) beim TVB Stuttgart einen 28:27 (12:13)-Erfolg. Bester Werfer bei Hamburgs Bundesligahandballern war Kreisläufer Andreas Magaard mit sieben Toren.

Abgesehen von den zwei Punkten beim Tabellen-Vorletzten dürften sich die HSVH-Fans vor allem über die Aussagen von Sportchef Johannes Bitter in der Halbzeit gefreut haben. Nachdem es zuletzt geschienen hatte, dass Tissier im kommenden Sommer zu einem ambitionierteren Club wie den Rhein-Neckar Löwen oder der TSV Hannover-Burgdorf wechseln würde, machte Bitter im „Dyn“-Interview nun Hoffnung auf einen Verbleib des Spielmachers.

Handball: Bitter macht Hoffnung auf Tissier-Verbleib

„Wir sind mit ihm im Gespräch und guter Dinge, dass er sich für uns entscheidet. Am Ende haben wir es aber nicht in der Hand. Wir haben sehr viele intime Gespräche geführt und ihm aufgezeigt, wo wir hinwollen. Er hat uns das Signal gegeben, dass er das versteht und darauf Lust hat. Wenn es jemanden gibt, der ihn mit Geld und anderen Dingen glücklich macht, ist das in Ordnung“, sagte Bitter. „Ich habe aktuell aber keine Zweifel, dass er verlängert.“

Tissier selbst hatte zuletzt angekündigt, sich Anfang Dezember entscheiden zu wollen. „Leif ist ein Spieler, den wir als Basis halten wollen. Er soll ein Gerüst der Zukunft sein“, sagte Bitter über das Eigengewächs.

Zum Spiel: Zwei Stuttgarter Zweiminutenstrafen, darunter eine wegen eines Wechselfehlers, halfen dem HSVH, sich früh abzusetzen. Hinzu kam, dass Torwart Robin Haug (insgesamt neun Paraden) in den ersten zwölf Minuten zwei Siebenmeter hielt, wodurch sich die Hamburger eine Viertoreführung herauswerfen konnte (8:4/12.).

HSVH gibt zweimal eine klare Führung aus der Hand

Danach bekam Stuttgart, das die schlechteste Abwehr der Bundesliga stellt, defensiv besser ins Spiel, auch weil der Ex-Kieler Samir Bellahcene im Tor mehrere Bälle parierte. Als Daniel Fernandez kurz vor der Halbzeit für die erste TVB-Führung sorgte (11:12/27.), nahm Torsten Jansen genervt die Auszeit. „Hinten rettet uns Robin gerade den Arsch. Wir sind teilweise zu passiv, das ist ein bisschen naiv jetzt“, schimpfte der HSVH-Coach über die eigene Abwehrleistung.

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Nach dem Seitenwechsel fanden die Gäste zurück zu ihrem Spiel, in der 45. Minute warf Tissier erstmals eine Fünftoreführung heraus (21:16). Die Entscheidung? Mitnichten. Wie in der ersten Halbzeit machten die Hamburger ihren Gegner wieder stark, das Spiel war plötzlich wieder offen (24:23/52.).

Doch weil Rückraumspieler Jacob Lassen am Ende in den wichtigen Momenten Verantwortung übernahm, rettete der HSVH die Führung über die Zeit. „Dieser Auswärtssieg war echt wichtig für uns“, pustete Lassen durch.