Hamburg. Torhüter Robin Haug hält kurz vor Schluss den 28:27-Sieg fest. Gegner Erlangen trifft in der letzten Sekunde nur den Pfosten.

Knapp zwei Monate ist es her, dass der HSV Hamburg (HSVH) zuletzt ein Pflichtspiel gewonnen hat. Den 30:26-Sieg mussten die Hamburger damals aber mit der Verletzung von Andreas Magaard bezahlen, der sich einen Finger brach und anschließend operiert werden musste.

Im Heimspiel gegen den HC Erlangen mit Ex-HSVH-Coach Martin Schwalb kehrte Magaard überraschend auf die Platte zurück – und mit ihm der Erfolg. Mit 28:27 (11:12) gewannen die Hamburger in letzter Sekunde gegen den Tabellen-16. aus Bayern. Bester Hamburger Werfer war Rückraumspieler Zoran Ilic mit sieben Toren.

HSVH: Sieg gegen den HC Erlangen

Die Hamburger kamen vor 3107 Zuschauern in der Sporthalle Hamburg gut in die Partie, spielten sich in aussichtsreiche Wurfpositionen und wussten diese auch zu nutzen. 6:4 stand es nach zehn Minuten. Der gute Lauf sollte aber nicht lange anhalten, Erlangen wurde besser.

Fehler schlichen sich ein. Mal waren es schlechte Abspiele wie von Leif Tissier, mal flutschte den Spielern der Ball aus der Hand wie bei Frederik Bo Andersen und zu allem Überfluss verwarf Casper Mortensen noch einen Siebenmeter. All das – und die Tatsache, dass Robin Haug im Tor auch nur wenige Bälle parieren konnte – führte dazu, dass die Hamburger zwischen der zehnten und 18. Minute keinen einzigen Treffer erzielten und nach 17 Minuten erstmals mit zwei Toren in Rückstand gerieten.

Für einen kurzen Aufreger sorgte nach zwölf Minuten Erlangens Nikolai Link, der bei einer Abwehraktion Hamburgs Leif Tissier ins Gesicht langte und dafür von den Schiedsrichtern nach kurzem Videobeweis des Feldes verwiesen wurde. Die daraus resultierende, zweiminütige Überzahl konnte der HSVH aber auch nicht für sich nutzen.

Jansens Auszeit bringt wenig Erfolg

Andersen durchbrach den Negativ-Lauf mit seinem Treffer zum 7:8 schließlich (18. Minute). Doch auch in der Folge fehlten den Hamburgern vorne die Ideen, die gute Leistung aus den Anfangsminuten war verloren gegangen. Jansens erste Auszeit nach 21 Minuten war folgerichtig. „Es war ein enges Spiel, jedes Bundesligaspiel ist hammerhart“, sagte der Trainer nach dem Spiel. „Am Ende war es ein glücklicher Sieg.“

Nach der Auszeit steigerte sich vor allem Torhüter Haug und sorgte mit einigen Paraden, darunter ein gehaltener Siebenmeter, dafür, dass die Partie in den Schlussminuten der ersten Halbzeit wieder ausgeglichener war und der HSV mit einem 11:12-Rückstand in die Pause ging.

HSVH: Magaard feiert Comeback

Auch in die zweite Halbzeit startete der HSVH wie im ersten Durchgang gut und belohnte sich in der 34. Minute mit der neuerlichen Führung (13:12). Daraufhin entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, in dem auch Magaard in der 39. Minute seinen ersten Treffer beisteuern konnte. „Das letzte Röntgen war unauffällig und während des Spiels habe ich keine Schmerzen gehabt“, sagte der Däne nach dem Spiel mit Blick auf seine bandagierte Hand.

Zwischenzeitlich konnten sich die Hamburger wieder einen Zwei-Tore-Vorsprung erarbeiten, ließen ihre Gäste aber immer wieder in die Partie kommen. Es entwickelte sich eine hitzige Schlussphase, in der es auf beiden Seiten noch einige Zeitstrafen gab und sich keine der beiden Mannschaften entscheidend absetzen konnte. Auch Martin Schwalb kassierte noch eine gelbe Karte.

Robin Haug hält den Sieg fest

Rund 70 Sekunden vor Schluss hatte dann HSVH-Torhüter Haug, der am Ende auf 14 Paraden kam, seinen großen Auftritt. Beim Stand von 27:26 parierte er erst einen Siebenmeter von Christopher Bissel und hielt auch noch den Nachwurf des Erlangers herausragend. Mortensen traf im Gegenzug, die Halle bebte. Doch das Spiel hielt noch einen dramatischen Schlussakt parat. Weil Frederik Andersen vorne den Ball verlor, hatte Erlangen in der letzten Sekunde noch die Chance zum Ausgleich – und traf den Pfosten.

„Am Ende war es mir ein bisschen zu verrückt. Wir hatten genug Chancen, das Spiel vorher schon zu entscheiden“, sagte Haug, der nach dem Spiel von den Fans mit Sprechchören gefeiert wurde. „Wir sind am Ende aber nicht in Panik geraten und hatten natürlich auch Glück.“

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Für den HSVH steht am Donnerstag (19 Uhr/Dyn) schon das nächste Spiel auf dem Programm. Dann geht es zum TVB Stuttgart, der wie Erlangen ebenfalls tief im Abstiegskampf steckt. Die Hamburger erwartet dort das nächste aufreibende Spiel.