Hamburg. Bundesligahandballer setzen sich auch dank Keeper Haug souverän durch. Zeitpunkt für Bekanntgabe des Frecke-Nachfolgers steht fest.

Torsten Jansen konnte in den Schlussminuten ganz entspannt auf seinem Trainerstuhl sitzen bleiben. In Gefahr war der 30:26 (15:11)-Heimerfolg seines HSV Hamburg (HSVH) gegen den TBV Lemgo Lippe nicht wirklich, trotz zwischenzeitlicher Wackler feierte das Jansen-Team am Ende einen überzeugenden Sieg. Bester Werfer der Hausherren, die vorerst auf Rang sechs der Handball-Bundesliga vorrücken, war Kreisläufer Niklas Weller mit acht Toren.

„Ich freue mich über einen schönen Einstand von Robin Haug. Dass er bei seinem ersten Heimspiel so gute Paraden zusteuern konnte. Wir haben aber auch eine gute Abwehr gestellt“, sagte Jansen, dessen Laune nur von der schwereren Verletzung von Kreisläufer Andreas Magaard getrübt wurde: „Er ist schon geröntgt worden. Es sieht so aus, als wäre der Finger gebrochen und dass es eine OP geben muss. Das ist bitter für uns und für ihn.“

Handball: HSVH-Keeper El-Tayar wieder fit

Eine gute Nachricht gab es für den HSVH hingegen vor dem Anwurf, Torwart-Neuzugang Mohamed El-Tayar stand nach seiner Oberschenkelverletzung erstmals im Kader. Während der Ägypter aber zunächst auf der Hamburger Bank Platz nahm, drückte der zweite neue HSVH-Keeper Haug dem Spiel seinen Stempel auf.

Sechs Paraden im ersten Durchgang (insgesamt zwölf) sorgten dafür, dass sich die Hausherren früh und kontinuierlich absetzen konnten. Offensiv bereiteten vor allem Spielmacher Leif Tissier und der Rückraumrechte Jacob Lassen den Ostwestfalen Kopfschmerzen. Entweder rissen sie mit ihrer hohen Dynamik Lücken in der Lemgoer Abwehr – oder Kreisläufer Weller wurde auf kreative Art und Weise in Szene gesetzt.

Sechstoreführung nach dem ersten Spieldrittel

Weller bekam dabei weder vorne noch hinten kaum eine Pause, weil Positionspartner Magaard Mitte der ersten Halbzeit ausgewechselt werden musste. Im Krankenhaus wurde noch während der Partie der Bruch im Zeigefinger der linken Hand festgestellt, gerechnet wird mit einer Ausfallzeit von sechs bis acht Wochen.

Auf dem Feld ließ sich der HSVH aber nicht beirren. Nach zwei aufeinanderfolgen Haug-Paraden und einem Lassen-Tunnel-Anspiel an den Kreis, warf Weller in der 22. Minute die erste Hamburger Sechstoreführung (12:6) heraus. Bis zur Pause schmolz dieser Vorsprung allerdings wieder bis auf 15:11 zusammen, weil auch Lemgos eingewechselter Keeper Urh Kastelic nun einige Bälle parierte.

Mehr zum Thema

Zwei Tage nach dem Rückzug von Geschäftsführer Sebastian Frecke, dessen Nachfolger laut Präsident Kay Spanger am 7., 8. oder 9. Oktober bekanntgegeben werden soll, entwickelte sich nach dem Seitenwechsel ein etwas knapperes Spiel. Vorne ließ der HSVH nun in Sachen und Konzentration und Zusammenspiel nach, hinten schien die anfängliche Aggressivität etwas verflogen.

Lemgo kommt wieder bis auf zwei Tore wieder heran

Näher als bis auf zwei Tore (19:17/41.) kam der TBV allerdings nicht mehr heran – auch weil Haug in den wichtigen Momenten wieder zur Stelle war. „Wir hatten eine richtig gute Abwehr. Die anderen haben es mir einfach gemacht, heute im Tor zu stehen“, sagte Haug, der nach dem Spiel von den Fans mit Sprechchören gefeiert wurde. „Das war ein schönes Gefühl. Ich hoffe, dass ich dafür sorgen kann, dass das zukünftig häufiger passiert.“

Die Kulisse von 2779 Zuschauern in der Sporthalle Hamburg war derweil eher eine Enttäuschung, auch für das DHB-Pokalspiel gegen den THW Kiel am Donnerstag (15 Uhr, Barclays Arena) sind noch nicht viele Karten verkauft. An der Leistung auf der Platte kann dies allerdings nicht liegen.