Hamburg. Bundesligahandballer kommen dank Torwart Robin Haug in der zweiten Halbzeit zurück – und hätten fast noch einen Sieg geholt.

Jacob Lassen wirkte zunächst etwas enttäuscht, dass sein letzter Wurf geblockt worden war, doch dann kam beim HSV Hamburg (HSVH) das Lachen zurück. Kapitän Niklas Weller ballte die Faust, dann fielen sich Hamburgs Bundesligahandballer glücklich in die Arme. Nach einem zwischenzeitlichen Siebentorerückstand holte der HSVH am Montagabend gegen Vizemeister Füchse Berlin noch ein 29:29 (12:18)-Remis.

„Es fühlt sich gut an, so ein Comeback zu haben. Auch wenn zwei Punkte möglich waren, bin ich glücklich über den einen“, sagte HSVH-Keeper Robin Haug, der in der zweiten Halbzeit mit neun Paraden entscheidend für die Aufholjagd war. Bester Hamburger Werfer war Rechtsaußen Frederik Bo Andersen mit sieben Toren.

Handball: HSV Hamburg holt Unentschieden gegen Füchse Berlin

Zunächst war nicht ersichtlich, dass sich zwei unterschiedliche Gewichtsklassen duellierten – abgesehen von der 10. Minute, als Füchse-Verteidiger Mijajlo Marsenić (2,03 Meter groß, 108 Kilogramm schwer) HSVH-Spielmacher Leif Tissier mit einem Arm stoppte, kurz anhob und zurück auf den Hallenboden setzte.

Danach hoben zunächst auch nur die Hauptstädter ab, stellten die Hamburger auch ohne den verhältnismäßig früh pausierenden Welthandballer Mathias Gidsel vor große Probleme. „Wir haben das Tempospiel nicht mehr in den Griff bekommen. Gegen die kompakte Abwehr haben wir auch keine Lösungen mehr gefunden. Und wenn wir doch welche hatten, haben wir verworfen“, ärgerte sich HSVH-Profi Moritz Sauter in der Halbzeit.

Milosavljev ist vor der Pause ein wichtiger Faktor

Schon zur Pause verzeichnete Berlins Torhüter Dejan Milosavljev neun Paraden, auf Hamburger Seite waren die Keeper zunächst fast nicht existent. Das größte Problem war allerdings die fehlende Aggressivität in der Abwehr, weder in der 6-0-, noch in der 5-1-Deckung kam der HSVH in die Zweikämpfe. Die Folge war ein böser 0:5-Lauf, die Partie war in der 29. Minute (11:18) gefühlt schon entschieden.

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Die Betonung liegt auf gefühlt. Denn vor den Augen von 5156 Fans, darunter Bundestrainer Alfred Gislason, hielt der eingewechselte Haug plötzlich reihenweise Bälle. Nach einem von mehreren Berliner Fehlpässen glich Andersen in der 42. Minute zum 23:23 aus und ging der HSVH in der 56. Minute sogar mit 29:27 in Führung.

Tatsächlich entschieden wurde das Spiel erst in der Schlussminute (29:29). HSVH-Coach Torsten Jansen nahm 30 Sekuden vor Schluss seine letzte Auszeit, doch zur endgültigen Sensation kam seine Mannschaft nun nicht mehr durch, auch weil die Schiedsrichter zu Jansens Ärger einen möglichen Siebenmeter verwehrten. „Trotzdem schön“, sagte der Coach.