Hamburg/Gummersbach. Der Rückraumspieler war drei Monate lang ausgefallen. Am Sonntag konnte der ungarische Nationalspieler noch nicht entscheidend helfen.
Es lief die 20. Spielminute im Auswärtsspiel beim VfL Gummersbach, als für Zoran Ilic eine dreimonatige Leidenszeit endete. Am 4. August hatte der ungarische Rückraumspieler des HSV Hamburg (HSVH) bei Olympia in Paris mit 20:24 gegen Gastgeber Frankreich verloren, dann fiel er mit Knieproblemen und anschließend mit schlechten Blutwerten aus. Am Sonntag gab der 22-Jährige nun sein langersehntes Comeback, konnte die 29:33 (12:13)-Niederlage aber nicht verhindern.
In der Anfangsphase dürften sich Ilic und die 4132 Zuschauer in der Schwalbe Arena angesichts der offensiven Minusleistungen beider Teams noch gefragt haben, ob da gerade tatsächlich ein Handball-Bundesligaspiel stattfindet. Erst nach acht Minuten und sieben Sekunden gelang HSVH-Rechtsaußen Frederik Bo Andersen der erste Treffer, bei Gummersbach brach Kristjan Horžen nach 10 Minuten und 19 Sekunden den Bann.
Handball: Gummersbachs offensive Abwehr stellte den HSVH vor Probleme
Danach kamen beide Teams deutlich besser rein, der VfL verteidigte extrem offensiv, stellte den HSVH so immer wieder vor Probleme. „Das hat uns ein bisschen überrascht“, sagte Rückraumspieler Moritz Sauter. Defensiv standen die Hamburger allerdings von Beginn an gut, wenngleich die Torhüter Robin Haug (fünf Paraden) und Mohamed El-Tayar (zwei) keine Faktoren waren. Nach einem zwischenzeitlichen Dreitorerückstand (5:8/19.) kämpfte sich der HSVH auch dank des kreativen Ilic wieder zurück, stolperte dann aber über eine Schwächephase zu Beginn der zweiten Halbzeit.
Ilic, der erst sechs Tage zuvor ins Teamtraining eingestiegen war, schnaufte kurz auf der Bank durch, während Positionspartner Jacob Lassen zwei schlimme Fehlpässe unterliefen, Gummersbach so erstmals auf vier Tore davonzog (15:19/41.). Auch weil VfL-Kreisläufer Horžen nicht in den Griff zu bekommen war, kamen die Hamburger, bei denen Leif Tissier mit acht Toren bester Werfer war, diesmal nicht mehr wieder heran. Das Spiel war bereits entschieden, als HSVH-Kapitän Niklas Weller wegen drei Zweiminutenstrafen Rot sah (26:29/57.).
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Für Wellers Kreisläuferkollegen Dino Corak war es derweil das letzte Spiel für den HSVH. Wegen des Fingerbruchs von Andreas Magaard war der 29-Jährige vor wenigen Wochen nachverpflichtet worden, nun läuft sein Kurzzeitvertrag wieder aus.