Hamburg. Die Erkenntnisse von Johannes Bitter, Vizepräsident und Sportdirektor des HSV Hamburg, nach dem 32:32 gegen die TSV Hannover-Burgdorf.

Die erste Halbzeit, erzählt Johannes Bitter, habe er noch ganz ruhig von der Empore der Sporthalle Hamburg verfolgen können. In den zweiten 30 Minuten seien seine Emotionen dann eskaliert, „ich wollte unbedingt, dass die Jungs am Ende nicht mit leeren Händen dastehen“.

Taten sie auch nicht. Fünf Sekunden vor Schluss rettete der dänische Rechtsaußen Frederik Bo Andersen (25) mit seinem siebten Treffer dem Handball Sport Verein Hamburg (HSVH) das 32:32 (15:15) gegen die TSV Hannover-Burgdorf, den Tabellenzweiten der Bundesliga. Für die „Recken“ war es der erste Punktverlust nach zuvor sechs Siegen in Folge. Deren Nationalspieler Renars Uscins warf 13 Tore.

Bitter: Bisherige Punktausbeute ist völlig in Ordnung

Bitter (42) steht seit drei Wochen nicht mehr im Tor des HSVH, sondern dahinter. Eine ungewöhnliche Perspektive für den Weltmeister von 2007, der jetzt als Vizepräsident und Sportdirektor für jenen Verein arbeitet, für den er von 2007 bis Ende 2015 und noch mal von 2021 bis 2024 Tausende Bälle hielt. Nach acht Spielen, knapp einem Viertel der neuen Saison, zieht er aus seiner neuen räumlichen Distanz ein positives Fazit: „Die Punktausbeute ist völlig in Ordnung, in Wetzlar (26:31) haben wir nach einer Viertoreführung (21:17) in der zweiten Halbzeit möglicherweise zwei verschenkt. Wichtiger für uns ist aber: Wir haben gezeigt, dass wir mit allen Mannschaften in der Bundesliga mithalten können.“

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Das sei mit dem relativ dünnen Kader nicht selbstverständlich. Die langfristigen Ausfälle von Kreisläufer Andreas Magaard (Fingerbruch) sowie den Rückraumschützen Zoran Ilic (schlechte Blutwerte) und Tomislav Severec (rekonvaleszent nach Achillessehnenriss) „erschweren es uns zudem, die Einsatzzeiten besser auf viele Spieler zu verteilen, um in den entscheidenden Matchphasen noch mal frische Kräfte im Kampf um die Punkte reinwerfen zu können.“ Die Rückkehr Magaards und Ilics aufs Feld stehe jedoch in den nächsten Wochen bevor. Kurzfristige Nachverpflichtungen seien nicht vonnöten. Am 3. November (16.30 Uhr) spielen die Hamburger beim VfL Gummersbach.

Torhüter El-Tayar: Deutsche Botschaft verweigert Ehefrau Touristenvisum

Mit seinen Nachfolgern im Tor, dem Norweger Robin Haug (26) und dem Ägypter Mohamed El-Tayar (28), habe der Club „zwei Raketen“ verpflichtet, sagt Bitter. In jedem Training zeigten die beiden ihre Klasse. Haug wehrte gegen Hannover zwölf Würfe ab.

„Jetzt müssen wir nur noch Mohamed glücklich machen“, sagt Bitter. Der Hintergrund: Seit Monaten bemüht sich HSVH-Präsidiumsmitglied Sven Hielscher um eine Einreisegenehmigung für El-Tayars Ehefrau. Zuletzt lehnte die Deutsche Botschaft in Kairo ein Touristenvisum für sechs Wochen ab. Hielscher will jetzt die Politik einschalten.