Hamburg/Potsdam. Team von Torsten Jansen gewinnt beim jüngsten Team der Liga mit 31:30. Dabei hatten die erfahreneren Hamburger aber durchaus Probleme.
Keine Rücksicht am Weltkindertag! Mit 31:30 (17:13) feierte der HSV Hamburg (HSVH) am Freitagabend den ersten Saisonsieg bei den Kindern der Handball-Bundesliga. Der 1. VfL Potsdam, als Kooperationspartner und Ausbildungsverein des Champions-League-Clubs Füchse Berlin mit einem Durchschnittsalter von 23,6 Jahren das jüngste Team der Liga, erwies sich dabei aber als hartnäckiger Gegner. Bester Werfer einer noch ganz und gar nicht erwachsenen Hamburger Mannschaft war Frederik Bo Andersen mit sieben Toren.
Das „Kind“ in den Reihen des HSVH durfte derweil überraschend nicht mit zum Auswärtsspiel beim Aufsteiger reisen. Torhüter Finn Knaack (17), der in den vergangenen Wochen einen starken Eindruck bei Hamburgs Bundesligahandballern hinterlassen hatte, rotierte für Neuzugang Robin Haug (26) aus dem Kader. Der Norweger meldete sich damit nach seinem Kreuzbandriss schon früher wieder fit als erwartet, sorgte in der zweiten Halbzeit für insgesamt fünf Paraden.
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Zuvor hatte der HSVH eine dank aufmerksamer und aggressiver Abwehr sowie kompromisslos ausgespielter Gegenstöße herausgeworfene Sechstoreführung (12:6/18.) eingebüßt, weil plötzlich freie Würfe vorne vergeben wurden und Torhüter Johannes Bitter mit nur zwei Paraden bis zur Pause kein Faktor war. Als Maxim Orlov die Gastgeber kurz nach der Pause wieder auf 17:15 herangeworfen hatte, wurde offenbar auch HSVH-Coach Torsten Jansen etwas nervös, sah wegen Meckerns die Gelbe Karte.
Es folgten drei Haug-Paraden und zwei 3:0-Läufe der Gäste, ehe der alte Vorsprung nicht nur wiederhergestellt, sondern sogar auf sieben Tore ausgebaut war (24:17/42.). Abgezockt spielte der HSVH die Partie allerdings nicht zu Ende, Potsdam kam vor 1850 Zuschauern in der MBS-Arena durch ein stockendes Hamburger Angriffsspiel erneut heran. Linksaußen Alexander Hartwig verpasste die Vorentscheidung, 65 Sekunden vor Schluss stand es plötzlich 30:29. Am Ende wurde es somit ein Zittersieg.
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„Das müssen wir noch mal analysieren. Wir hatten alles im Griff, Potsdam hat sich dann über Torhüterparaden sehr gut zurückgekämpft. Ich konnte auch gar nicht mitzählen, wie viele Stürmerfouls wir vorne hatten“, sagte HSVH-Rückraumspieler Dominik Axmann. „Robin war enorm wichtig, als er noch ein paar freie Würfe weggenommen hat. Er ist ein richtig guter Kerl, mit dem wir noch viel Spaß haben werden.“