Hamburg. HSV Hamburg verliert erstes Saisonheimspiel vor 4481 Zuschauern aber respektabel mit 26:32 gegen Meister und Pokalsieger SC Magdeburg.

Am Schluss gab es zu Recht Beifall von den Rängen. Der Handball Sport Verein Hamburg (HSVH) hatte seine Meisterprüfung zwar nicht bestanden, er konnte sich gegen den deutschen Titelträger und Pokalsieger SC Magdeburg aber ein respektables Zeugnis ausstellen. Bei der 26:32 (10:16)-Niederlage gefiel vor allem Rechtsaußen Fredrik Bo Andersen, mit sieben Toren Hamburgs bester Werfer. Finn Knaack, der Johannes Bitter in beiden Halbzeiten mehrmals vertrat, hatte wenigstens am Vortag ein überraschendes Erfolgserlebnis feiern können. Mit der U-19-Bundesliga des HSV Hamburg gewann er beim Deutschen Meister Füchse Berlin mit 33:26 (16:16). Gegen Magdeburg konnte er keine Akzente setzen, hielt diesmal keinen Ball, Bitter immerhin zwei (Fangquote: elf Prozent).

Mit 4481 Zuschauern in der Barclays Arena kam der Verein geradeso auf seine Kosten (Miete, Organisation). Weil nebenan im Volksparkstadion das Zweitliga-Fußballspiel des HSV gegen Regensburg ausgetragen wurde, hatte HSVH-Geschäftsführer Sebastian Frecke bei der Liga um eine Verlegung der Begegnung auf 16.30 Uhr gebeten, um den Fußballfans, wie in der Vergangenheit wiederholt geschehen, das Handballspiel noch zugänglich zu machen. Der Antrag wurde abgelehnt, da das Handballspiel live bei Welt.tv gesendet werden sollte. „Das hat uns mindestens 1000 Zuschauer gekostet“, klagte Frecke.

HSV Hamburg führt nach fünf Spielminuten schon mit 3:0

Versäumt hatten diese einen furiosen Start der Hambuger. Nach fünf Minuten rieben sich die Zuschauer verwundert die Augen. 3:0 führte der HSVH, Andersen (zweimal) und Spielmacher Leif Tissier hatten getroffen, Torhüter Bitter auf der Gegenseite die Einschläge verhindert. Und wäre Casper Mortensen nicht mit einem Siebenmeter an Torhüter Sergey Hernández gescheitert, hätte der anfängliche Vorsprung sogar vier Tore betragen.

Zwar haben die Magdeburger in dieser Saison noch nicht richtig überzeugen können, verloren den Supercup gegen Vizemeister Füchse Berlin (30:32) und den Champions-League-Auftakt in Ungarn am vergangenen Donnerstag bei Pick Szeged (29:31), doch eine kurzfristige Leistungssteigerung, mehr Zugriff in der Abwehr reichten, um dem Spiel schnell eine Wende zu geben. Matthias Musche (warf neun Tore) traf in der elften Minute zum 5:4 und ließ die 200 mitgereisten Magdeburger Fans auf der Tribüne erstmals lauter jubeln. Nur kurz danach war beim 8:5 der Vorsprung des Meisters auf drei Tore gewachsen.

Magdeburg setzte sich gegen Ende der ersten Halbzeit entscheidend ab

Im Gegensatz zum vorigen Heimspiel im vergangenen Dezember gegen Magdeburg (28:43), als der HSVH zur Halbzeit mit 9:27 aussichtslos zurücklag, hielten die Hamburger zwischenzeitlich halbwegs den Anschluss, warfen sich wiederholt bis auf ein Tor heran. Es waren dann aber technische Fehler, Ballverluste, Unkonzentriertheiten, überhastete Abschlüsse, die den Sachsen-Anhaltinern schließlich maßgeblich in die Hände spielten. Zur Halbzeit führten sie mit 16:10. Auch wenn Handballspiele nie nach 30 Minuten entschieden sind, diese Begegnung war es.

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Es waren in der zweiten Hälfte dann wenigstens vereinzelte attraktive Aktionen der Hamburger, die das Publikum unterhielten, die die Anfeuerungen und Trommeln der Fans nicht verstummen ließen. Am Ergebnistrend änderten sie wenig, doch der eine oder andere konnte sich ein bisschen Selbstvertrauen holen für die nächsten Aufgaben. Am kommenden Freitag (20 Uhr) bei Aufsteiger 1. VfL Potsdam steht eine etwas weniger anspruchsvolle als diesmal an.

„Das war insgesamt eine ordentliche Leistung, auf die wir aufbauen können. Mit zu vielen technischen Fehlern und zu wenig Torhüterparaden kannst du jedoch gegen eine Weltklasse-Mannschaft wie Magdeburg nichts holen“, sagte HSVH-Cheftrainer Torsten Jansen.

Tore: HSV Hamburg: Andersen 7, Lassen 5, Axmann 4, Magaard 2, Tissier 2, Weller 2, Unbehaun 1, Sauter 1, Valiullin 1, Hartwig 1.