Hamburg/Hannover. Bundesligahandballer rücken mit fünf Siegen in Folge vorerst auf Platz acht vor. Torhüter Bitter und Rückraumspieler Ilic stark.

Die 7764 Zuschauer in der Hannoveraner ZAG Arena dürften sich ein bisschen veräppelt vorgekommen sein. Wie beim Handball üblich, waren sie auch am Freitagabend so lange stehengeblieben, bis die Heimmannschaft das erste Tor erzielte. Dummerweise tat die TSV Hannover-Burgdorf ihren Fans diesen Gefallen erst nach 5:32 Minuten Spielzeit, Nationalspieler Martin Hanne erbarmte sich. Auch der HSV Hamburg (HSVH) hatte zuvor reihenweise beste Gelegenheiten ausgelassen, es war anfangs ein kurioses Schauspiel.

Am Ende fielen im Nordduell dann doch noch ein paar Tore – wieder zum Ärger der Heimfans. Denn mit dem 26:25 (12:11) feierten die Hamburger ihren fünften Bundesligasieg in Folge, was für die Niedersachsen einen Rückschlag im Kampf um die Europapokalplätze bedeute. Bester HSVH-Werfer war der starke Ungar Zoran Ilic mit sieben Toren.

Handball: Bitter zeigt zwölf Paraden in Hannover

Großen Anteil an der torarmen Anfangsphase hatten beide Keeper, wobei HSVH-Schlussmann Johannes Bitter die ersten 20 Minuten und sein Gegenüber Dario Quenstedt die zehn Minuten vor der Halbzeitsirene dominierte. Nachdem Bitter sein Team Mitte des ersten Durchgangs unter anderem mit drei direkt aufeinander folgenden Paraden (insgesamt zwölf) auf sechs Tore davonziehen hatte lassen (10:4/23.), kam Hannover vor dem Seitenwechsel bis auf 12:11 zurück.

„Hannover hat am Anfang nicht sein bestes Spiel gemacht“, sagte Hamburgs Spielmacher Dani Baijens in der Pause. „Danach haben wir ein bisschen nachgelassen, sodass sie wieder besser ins Spiel gekommen sind.“

Hannover ohne zwei verletzte Nationalspieler

Auch in der zweiten Halbzeit blieb Hannover, das erst am Dienstagabend mit einer 25:34-Pleite beim schwedischen Vertreter IK Sävehof aus der European League ausgeschieden war, ein unangenehmer Gegner – obwohl in Kreisläufer Justus Fischer (Daumen) und Rückraumspieler Renars Uscins (Adduktoren) zwei aktuelle Nationalspieler fehlten.

Als der HSVH rund 20 Minuten vor dem Ende nach Zweiminutenstrafen gegen Ilic und Azat Valiullin (beide 40.) sowie Leif Tissier (41.) in doppelter und zeitweise gar dreifacher Unterzahl agieren musste, hätte das Spiel kippen können. Doch auch weil der starke Ilic nach dem Absitzen seiner Strafe direkt wieder dominant zurückkehrte, fiel die Entscheidung erst mit dem letzten Angriff. Nach einer Bitter-Parade und dem 26:25 durch Baijens blieb Hannover noch eine Minute. Die Hamburger verteidigten hellwach, sodass Marian Michalczik aus ungünstiger Position nur übers Tor warf.

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Einfacher wird es für den HSVH allerdings nicht. Am kommenden Freitag (20 Uhr) kommt Rekordmeister THW Kiel zum Nordduell in die Barclays Arena. Im Oberrang sind noch Karten in verschiedenen Preiskategorien verfügbar.