Hamburg. Der Spielmacher des HSV Hamburg brach sich bereits am Ostersonntag die linke Hand. Was er über seine Comeback-Pläne sagt.
Als Leif Tissier nach dem 31:28-Heimsieg über Frisch Auf Göppingen am Donnerstagabend mit seinen Mitspielern abklatschte, konnte er lediglich seine rechte Hand benutzen. Die linke steckte in einem dicken weißen Gips, der größtenteils vom Ärmel seiner dunkelblauen Trainingsjacke verdeckt wurde.
Bereits am Ostersonntag hatte sich der Spielmacher der Bundesligahandballer des HSV Hamburg (HSVH) bei der 34:37-Niederlage beim Bergischen HC die Handwurzel gebrochen. Zu Beginn der zweiten Halbzeit war er unglücklich auf die Hand gefallen, bis zum Heimspiel gegen den TBV Lemgo Lippe (13. Mai) ist der 23-Jährige einmal mehr zum Zusehen verdammt.
Handball: Tissier war bereits in der Hinrunde lange ausgefallen
„Es ist einfach ärgerlich, dass ich jetzt schon wieder ausfalle“, sagt Tissier, als ihn das Abendblatt am Freitag zwischen zwei Uni-Vorlesungen am Telefon erreicht. Von Mitte September bis Anfang Dezember vergangenen Jahres war der gebürtige Hamburger bereits mit einer komplizierten Sprunggelenkverletzung ausgefallen. Der Handbruch ist nun der nächste Rückschlag in seiner von Verletzungen geprägten Saison. „Ich habe noch weitergespielt, nachdem ich auf die Hand gefallen bin. Ich hatte erst nicht gedacht, dass es gebrochen ist“, sagt Tissier, der in dieser Saison nur 14 von 26 möglichen Bundesligaspielen absolvieren konnte.
Positiv sei, dass die Bänder unversehrt geblieben seien und der Bruch nicht operiert werden müsse. „Ich habe momentan relativ wenig Schmerzen. Manchmal merke ich nachts noch etwas oder bei bestimmten Bewegungen“, sagt er. „Ob ich gegen Lemgo wieder spielen kann, hängt davon ab, wie stabil das Handgelenk ist, wenn ich aus dem Gips raus bin.“ Eine stabilisierende Hartplastikschiene ist in Bundesligaspielen verboten, um Gegner und Mitspieler nicht zu verletzen.
Seine Wurfhand ist nicht betroffen
Der Rechtshänder ist froh, dass nicht seine Wurfhand betroffen ist. Offensiv benötige er seine linke Hand kaum, zu Belastungen kommt es allerdings in der Abwehr: „Auch wenn ich Rechtshänder bin, ist klar, dass ich in Zweikämpfen auch die linke Hand benutzen muss. Auch das Risiko, auf die Hand zu fallen, ist ständig da.“
Kommuniziert hatte der HSVH Tissiers Ausfall am Donnerstag bis kurz vor Anwurf nicht. Erst als sich seine Mitspieler aufwärmten, gab Tissier seine Verletzung über Social Media bekannt, sodass auch Göppingen von der Nachricht überrascht wurde. Auch den Ausfall von Kreisläufer Andreas Magaard (Kniereizung) hatte der HSVH im Vorfeld nicht bekannt gegeben. Der Däne soll im kommenden Auswärtsspiel bei Abstiegskandidat GWD Minden (3. Mai) allerdings wieder dabei sein.
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Für Tissier dürfte in Minden wie am Donnerstag gegen Göppingen Lukas Ossenkopp in den Kader rutschen. Der 30-Jährige gehört zum Trainerstab und hilft in Notsituationen als Spieler aus. Den Großteil der Spielzeit soll denn auch der Niederländer Dani Baijens auf der Spielmacherposition haben. „Wenn uns eins in den letzten Jahren auszeichnet, dann ist es, dass wir in solchen Situationen zusammenrücken“, sagte Ossenkopp. „Wir haben schon häufig mit acht, neun Feldspielern solche Spiele gewonnen, weil wir einen guten Mannschaftsgeist haben und zusammen fighten.“