Hamburg. Die Leistung der Hamburger Handballer war beim 31:28 alles andere als überzeugend. Spielmacher Leif Tissier fehlte mit Handbruch.
Es war eine Partie, die angesichts der Darbietungen beider Teams keinen Sieger verdient hatte. Am Ende durften die Bundesligahandballer des HSV Hamburg am Donnerstagabend in der Sporthalle Hamburg dennoch jubeln. Mit dem 31:28 (11:13) über Frisch Auf Göppingen konnten sie Wiedergutmachung für das 34:37 beim Bergischen HC vor elf Tagen betreiben und ihre Serie auf fünf Heimspiele ohne Niederlage ausbauen.
Vor der Partie musste Cheftrainer Torsten Jansen einen weiteren personellen Rückschlag verkraften. Spielmacher Leif Tissier (23) stand wegen eines Bruchs der linken Hand, erlitten in der Partie beim Bergischen HC, nicht im Aufgebot. Der Pechvogel, der in der Hinrunde bereits wegen einer Sprunggelenksblessur länger ausgefallen war, wird erneut mehrere Wochen fehlen.
HSV Hamburg: Theilinger war selten eine Hilfe
In der Rückraummitte musste deshalb Dani Baijens (24) allein die Fäden ziehen. Damit hatte der niederländische Nationalspieler mehr zu tun, als ihm lieb sein konnte, weil im rechten Rückraum Nicolai Theilinger (31), der den langzeitverletzten Dänen Jacob Lassen (27/Schlüsselbeinbruch) vertreten sollte, zu selten eine wirkliche Hilfe war.
Die schnelle 2:0-Führung war deshalb ebenso schnell verspielt, weil im Spielaufbau zu viele Ungenauigkeiten passierten und Jens Vortmann (35), der im Tor den Vorzug vor Johannes Bitter (40) erhalten hatte, von seiner Abwehr zu häufig alleingelassen wurde.
Göppingen spielte Dienstag in Kroatien
Göppingen, das sich erst 48 Stunden zuvor in Kroatien für das Final-4-Turnier der European League in Flensburg qualifiziert hatte und dort im Halbfinale am 27. Mai auf BM Granollers (Spanien) trifft, zeigte sich körperlich von den internationalen Strapazen zunächst kaum beeindruckt und hielt kontinuierlich einen Zweitorevorsprung aufrecht, mit dem es auch in die Halbzeitpause ging.
Symptomatisch für das fahrige Spiel des HSVH war in Hälfte eins eine Szene in Minute 22, als Dominik Axmann (23) in doppelter Überzahl im Aufbau unbedrängt einen Ball ins Aus warf. Das Glück der Hamburger war, dass auch die im Abstiegskampf noch nicht aller Sorgen ledigen Gäste weit davon entfernt waren, ein gutes Handballspiel abzuliefern.
- Wie der HSVH seine Talente fördert
- So häufig greifen Handball-Profis zu Schmerztabletten
- Lackovic schwärmt: „Verein ist für mich ein Stück Heimat“
Angetrieben von Vortmann, der am Ende auf elf Paraden (29,7 Prozent) kam, und dem im Gegenstoß effektiven Rechtsaußen Frederik Bo Andersen erkämpften sich Jansens Jungs, die in der zweiten Halbzeit eine deutlich aggressivere Körpersprache auf die Platte brachten, nach Wiederbeginn eine Zweitoreführung (17:15).
Mortensen mit acht Toren bester Werfer des HSV Hamburg
Und weil es angesichts der Europacup-Belastung bei Frisch Auf müde abwärts ging, gewannen die Hamburger die Überhand. Nun konnte auch Showman Casper Mortensen (33) einige Gegenstöße im verwaisten Göppinger Tor versenken und sich mit acht Treffern zum besten Hamburger Werfer krönen.
Am Ende bekam sogar Standby-Profi Lukas Ossenkopp (30) noch ein paar Spielminuten. 3464 Zuschauer feierten ihn und ihre Sieger, die nun bis zum Gastspiel am 3. Mai in Minden Zeit zur Regeneration haben.
Tore HSVH: Mortensen 8/1 Siebenmeter, Andersen 6, Weller 5, Axmann 5, Baijens 3, Valiullin 2, Theilinger 1, Feit 1. Zeitstrafen: 2/5. Schiedsrichter: Grobe/Kinzel (Braunschweig/Dortmund). Zuschauer: 3464.