Hamburg. Uwe Schwenker wartet noch auf Begründung des Hamburger Insolvenzverwalters Gideon Böhm. Lindberg und Wetzel sind jetzt auch weg.

Die Tabelle der Handball-Bundesliga wird nach dem Rückzug des HSV Hamburg erst offiziell korrigiert, wenn die Begründung des Hamburger Insolvenzverwalters Gideon Böhm schriftlich beim Liga-Verband HBL eingetroffen ist. „Noch liegt nichts vor“, sagte HBL-Präsident Uwe Schwenker am Dienstag. „Glücklicherweise werden die annullierten Ergebnisse keinen entscheidenden Einfluss auf die Meisterschaft und den Abstieg haben“, betonte er.

Die Einstellung des Spielbetriebs durch die Hamburger sei „letztlich die gerechteste Lösung. Denn wenn die U23 die Saison beendet hätte, wäre die Wettbewerbsverzerrung größer.“

Das Ende des Hamburger Erstligisten habe der Bundesliga großen Schaden zugefügt, erklärte der HBL-Präsident. „Die Spiele, die jetzt ausfallen, reißen bei den Clubs ein finanzielles Loch.“ Alle Konkurrenten, die ursprünglich noch Heimspiele gegen den HSV hätten, würden derzeit prüfen, ob sie Schadensersatzansprüche geltend machen können.

Lindberg geht zu den Füchsen

Unterdessen ist der Wechsel des HSV-Rechtsaußen Hans Lindberg zu den Füchsen Berlin perfekt. Der dänische Nationalspieler unterschrieb einen Vertrag bis 2019, gaben die Berliner am Dienstag bekannt. Lindberg ist derzeit bei der Europameisterschaft in Polen im Einsatz und trifft dort am Mittwoch (18.15 Uhr/ARD) im entscheidenden Spiel um den Halbfinaleinzug mit Dänemark auf Deutschland.

Auch Lindberg hätte sich seinen Abschied aus Hamburg sicher anders vorgestellt
Auch Lindberg hätte sich seinen Abschied aus Hamburg sicher anders vorgestellt © Witters

„Aufgrund der unglaublich hohen Belastung in der laufenden und in der nächsten Saison sind wir gezwungen, wenn wir weiter um Europa spielen wollen, den Kader qualitativ zu verstärken“, sagte Füchse-Geschäftsführer Bob Hanning. Er ist auch Vizepräsident des Deutschen Handballbundes und derzeit EM-Delegationsleiter in Polen.

Lindberg spielte seit 2007 für die Hamburger. Der 34-Jährige gewann mit dem HSV 2010 den DHB-Pokal, 2011 die deutsche Meisterschaft und 2013 die Champions League. In der Saison 2012/13 wurde er Torschützenkönig in der Liga, dem nationalen Cup-Wettbewerb und der Champions League.

In der laufenden Erstliga-Saison liegt Lindberg hinter dem Berliner Petar Nenadic (151) mit 148 Treffern auf Rang zwei der Schützenliste. Lindberg sei einer „der besten Rechtsaußen der Welt“, meinte Hanning weiter. „Gemeinsam mit Mattias Zachrisson glaube ich, sind wir sogar weltweit die Nummer eins.“

Wetzel ist der zwölfte Abgang

Am Nachmittag wurde dann der zwölfte HSV-Abgang verkündet. Bundesligist TuS N-Lübbecke sicherte sich bis zum Saisonende die Dienste von Tom Wentzel (Vertrag bis zum 30. Juni 2016). Nach derzeitigem Stand gehören damit lediglich noch acht Profis dem Aufgebot des HSV an. Hier einer Übersicht des aktuellen Kaders:

Kader-Übersicht des insolventen HSV

Folgende Spieler haben den HSV verlassen:

Johannes Bitter (TVB Stuttgart)

 

Ilija Brozovic (THW Kiel)

 

Allan Damgaard (Bjerringbro-Silkeborg)

 

Alexander Feld (TSV Bayer Dormagen)

 

Matthias Flohr (Skjern Handbold)

 

Hans Lindberg (Füchse Berlin)

 

Maciej Majdzinski (Bergischer HC)

 

Adrian Pfahl (Frisch Auf Göppingen)

 

Justin Rundt (SV Henstedt-Ulzburg)

 

Kevin Schmidt (VfL Gummersbach)

 

Jens Vortmann (SC DHfK Leipzig)

 

Tom Wetzel (TuS N-Lübbecke)

 

Dener Jaanimaa (THW Kiel)

 

Pascal Hens (HC Midtjylland)

 

Piotr Grabarczyk (TuS N-Lübbecke) 

  

Casper Mortensen (Hannover-Burgdorf)

Folgende Spieler haben sich bisher keinem neuen Verein angeschlossen:

Tim-Oliver Brauer

 

Drasko Nenadic

 

Stefan Schröder (spielt in der U23 weiter)

 

Felix Mehrkens (spielt in der U23 weiter)

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