Breslau. Die deutschen Rückraumspieler Steffen Weinhold und Christian Dissinger fallen für den Rest der EM aus. Was der DHB-Kapitän dazu sagt.
Am Montag wurde es traurige Gewissheit: Für die Kieler THW-Spieler Steffen Weinhold und Christian Dissinger ist die Handball-EM beendet. Während Dissingers Adduktorenverletzung eher leichter Natur ist, erlitt Kapitän Weinhold beim 30:29-Sieg gegen Russland am Sonntag einen Muskelbündelriss in der Oberschenkelinnenseite. Weinhold will trotzdem bei der Mannschaft in Breslau bleiben und stellte sich den Fragen der Medienvertreter.
Frage: Ist der erste Schmerz inzwischen verflogen?
Steffen Weinhold: Der physische Schmerz ist auf jeden Fall verflogen. Der ist jetzt nicht mehr so schlimm. Im Kopf tut es natürlich noch weh, weil ich natürlich gern am Mittwoch gespielt hätte.
Wie können Sie die Mannschaft jetzt unterstützen?
Weinhold: Es ist wichtig, dass jeder weiß, dass wir trotzdem noch eine riesige Chance haben, ins Halbfinale zu kommen und es selbst in der Hand haben, das zu schaffen. Da kannst du die Spieler einerseits auf der Motivationsschiene packen. Andererseits glaube ich, werde ich mir genauso, als wenn ich mitmachen würde, die Dänen anschauen, mich auf sie vorbereiten. Und dann kenne ich den einen oder anderen Spieler. Daher kann man auch während des Spiels, wenn einem Kleinigkeiten auffallen, den einen oder anderen Tipp geben.
Deutschland ringt auch Russland nieder
Können Sie noch einmal die Situation beschreiben, wie es zur Verletzung gekommen ist?
Weinhold: Wir haben den Ball verloren. Dann sind wir zurückgelaufen. Der Ball rüber zu Schitnikow, und der Kreisläufer war auch noch hinter mir. Da habe ich erst versucht, im Passweg zu stehen. Als ich dann aber gemerkt habe, dass er selber gehen will und noch mal angezogen hat, habe ich noch mal zwei schnelle Schritte zu ihm hin gemacht. Dabei ist dann halt der Muskel gerissen.
Wie haben Sie das gespürt?
Weinhold: Ich habe bei dem letzten Schritt direkt gespürt, dass es da wie ein Messer reingestochen hat. Das hat sich nicht so gut angefühlt. Ich habe bis zur der Diagnose doch noch gehofft, dass es vielleicht doch nicht so schlimm ist.
Wie ging es Ihnen, als sie die Diagnose gehört haben?
Weinhold: Man liegt abends im Bett und kommt nach den Spielen meistens eh nicht so schnell runter und macht sich so seine Gedanken. Man kennt seinen Körper ja auch ganz gut. Es ist mehr oder weniger das bestätigt worden, was man ein bisschen schon gefühlt hatte.