Hamburg. Gegen die MHP Riesen aus Ludwigsburg leisten sich die Hamburg Towers 27 Ballverluste und erzielen die wenigsten Punkte der Saison.
Drei Tage vor Weihnachten wollten die Veolia Towers Hamburg ihre Fans eigentlich mit einem Sieg beschenken. Doch am Ende einer erfolgreichen Woche mit Siegen gegen Rasta Vechta und Hapoel Bank Yahav Jerusalem fehlten den Towers gegen die MHP Riesen Ludwigsburg die Kräfte, um für eine erfolgreiche Bescherung der 3400 Zuschauer zu sorgen.
Mit 66:73 (12:15, 17:20, 22:16, 15:22) unterlagen die Hamburger den Riesen – so wenig eigene Punkte wie noch nie in dieser Saison. Bester Werfer der Hamburger war wieder einmal Brae Ivey mit 20 Punkten. Vor der Partie hielten die 3400 Zuschauer in der ausverkauften Inselpark-Halle aber zunächst wegen zwei trauriger Anlässe kurz inne. Zum einen gedachten die Fans der Opfer des Anschlags auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt. Zum anderen war Ingo Knillmann, erfolgreichster Basketballer vom SC Rist Wedel, unter der Woche nach schwerer Krankheit verstorben.
Basketball-Bundesliga: Hamburg mit 27 Ballverlusten in einem Spiel
Die Ludwigsburger, die für ihr physisches Spiel bekannt sind, starteten gewohnt aggressiv ins Spiel und hatten nach nicht einmal fünf Minuten schon fünf Teamfouls und damit das erlaubte Limit erreicht. Die Towers wiederum fielen in vergessen geglaubte Muster zurück und leisteten sich einige Unkonzentriertheiten. Neun Turnover nach den ersten zehn Minuten waren die Konsequenz.
In der zweiten Hälfte des ersten Viertels blieben die Hamburger komplett ohne Punkte aus dem Feld, lediglich drei Freiwürfe fanden ihr Ziel. Weil aber auch die Ludwigsburger ihre Chancen nicht nutzten, lagen die Hamburger zur ersten Pause nur mit drei Punkten hinten (12:15).
Hamburg Towers mit gruseliger Halbzeit-Statistik
Auch im zweiten Viertel wurde das Spiel der Towers nicht wirklich besser. Zur Halbzeit hatten die Hamburger schon 16 (!) Turnover auf ihrem Konto – so viele wie andere Mannschaften in einem ganzen Spiel. Der in den vergangenen Wochen so starke Neuzugang Johnathan Stove trug zu dieser gruseligen Statistik drei Ballverluste bei und blieb auch sonst im ersten Durchgang ohne Punkte.
Und bei den Drei-Punkt-Würfen gewährten die Towers ihren Gästen großzügig Platz, den diese aber kaum zu nutzen wussten. Nur vier von 19 Versuchen (21 Prozent) landeten in der ersten Halbzeit im Ziel, wodurch die Hamburger mit 29:35 noch voll im Spiel blieben.
Hamburg Towers: Barloschkys Ansprache wirkt
Die Halbzeitansprache von Cheftrainer Benka Barloschky fiel wohl kurz und heftig aus. Schon nach sieben Minuten war das komplette Team wieder auf dem Parkett und feuerte munter Bälle in Richtung Korb. „Es war zur Halbzeit schon ein klares Bild. Das Positive war, dass wir nur mit sechs Punkten hinten lagen und nicht mit 20, was auch hätte passieren können“, schimpfte Barloschky nach dem Spiel.
Seine Worte zeigten Wirkung: Stove erzielte zu Beginn des dritten Viertels seine ersten Punkte, Ivey und Barnett veredelten den Start mit zwei Dreiern und schon stand es 37:35. Das Spiel blieb eng, die Führung wechselte mehrfach hin und her. Dass es vor dem abschließenden Viertel 51:51 stand, war da fast schon zwangsläufig.
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Doch da ging den Hamburgern die Puste aus. Gegen die aggressive Verteidigung fanden Ivey und Co. immer weniger Möglichkeiten und konnten ihren Fans keinen Sieg unter den Tannenbaum legen. Am Ende waren nicht nur die Gegner, sondern auch die Hypothek von 27 Ballverlusten – so viele wie noch nie in dieser Saison – schlicht zu riesig.
Veolia Towers Hamburg: Ivey (20 Punkte), Kuath (11), Rich (9), Ogbe (6), Barnett (6), Wimberg (5), Stove (4), Lottie (4), Turudic (1).