Hamburg. In Ljubljana sind die ersatzgeschwächten Basketballer im EuroCup-Duell chancenlos. Was ihnen dennoch Hoffnung macht.
Das Spielfeld der Arena Stožice wird von einem markanten Grün ummantelt. Die Farbe der Hoffnung. Just in diese Halle führte die Veolia Towers Hamburg die erste Partie nach der Länderspielpause und Nachverpflichtung von Johnathan Stove. Das Spiel also, mit dem sich alles zum Besseren wenden sollte.
In der Halbzeit des Duells mit Cedevita Olimpija Ljubljana im Basketball-EuroCup stand Benka Barloschky dann am TV-Mikrofon und musste gestehen, dass eigentlich alles wie immer war. „Wir müssen besser auf den Ball aufpassen, verlieren ihn zu häufig“, sagte der Cheftrainer, der aber zugleich – ebenfalls wie üblich – viel Positives heraushob. Das Resultat zählte nicht dazu, die Wilhelmsburger verloren in Slowenien mit 68:95 (14:20, 18:22, 18:29, 18:24), bleiben nach absolvierter Hinrunde Zehnter und Letzter der Gruppe B.
Veolia Towers Hamburg verlieren bei Cedevita Olimpija Ljubljana
Zuversicht bereitete dem Coach bei der wettbewerbsübergreifend zehnten Auswärtsniederlage in Folge vor allem die Defensivleistung der ersten Hälfte. „Wir haben sehr gut verteidigt, insgesamt bin ich glücklich“, sagte Barloschky zur Pause. Ljubljana traf letztlich zwei von 24 Dreier. Die Towers (22 Ballverluste) verwandelten von ihren oftmals frei herausgespielten – Hoffnungsschimmer – Distanzwürfen allerdings auch lediglich neun von 29.
Nach dem Spiel klang das Fazit von Barloschky daher etwas anders: „Wir haben Cedevita zu einfachen Körben eingeladen, es waren einfach viel zu viele Ballverluste. Immerhin haben wir hart gekämpft.“ Sein Team müsse dieses Kapitel in Ljubljana nun schnell schließen und in der Zukunft leben.
Johnathan Stove mit solidem Debüt
Allerdings waren die Gäste mal wieder ersatzgeschwächt, was die Ausgangslage massiv erschwerte. Diesmal setzte Kenneth Ogbe aus, der mit seiner Frau das dritte gemeinsame Kind erwartet. Auch Zsombor Maronka blieb in Hamburg. Der Ungar hat erneut Probleme mit dem linken Sprunggelenk. Wegen einer Bänderverletzung musste der Forward mehrere Wochen aussetzen, hatte erst kürzlich sein Comeback gegeben. Zudem blieb Spielmacher Jaizec Lottie wegen Adduktorenproblemen 40 Minuten auf der Bank.
Immerhin: Direkt nach seiner Einwechslung machte Stove deutlich, weswegen sich die Wilhelmsburger zu Recht einen Hoffnungsträger in ihm sehen. Direkt der erste Mitteldistanzwurf zum 10:10 (5.) saß. Am Ende kam der US-Amerikaner auf zwölf Punkte. Noch nicht die 41, mit denen er vergangene Saison in der Bundesliga Aufsehen erregte, aber für den Start hätte es schlechter laufen können.
Jordan Barnett Topscorer in Slowenien
Über die zweite Halbzeit der Hamburger lässt sich das kaum behaupten. Sie begann das dritte Viertel stilecht per Ballverlust. Der Rückstand wuchs schnell deutlich an. Im EuroCup, in dem das Weiterkommen in die Play-ins eine Überraschung wäre, keine Katastrophe. Sollten die Towers allerdings am Sonnabend (20 Uhr/Dyn) in der Bundesliga daheim gegen Aufsteiger Skyliners Frankfurt verlieren, dürften sie langsam rot sehen.
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Veolia Towers Hamburg: Barnett (23 Punkte), Stove (12), Wimberg (12), Rich (7), Ivey (6), Möller (3), Turudić (3), Kennedy (2), Kuath, Grey, Reece.