Hamburg. Die Basketballer nutzen die Länderspielpause, um ihren Kader zu verstärken. Einer kommt wohl, vorerst muss keiner gehen.
Zu Wochenbeginn hatte Benka Barloschky bereits die Bereitschaft zum Durchgreifen angekündigt. Keiner sei sicher in einem Ergebnissport, und nach ihrem 2:5-Saisonstart in der Basketball-Bundesliga handeln die Veolia Towers Hamburg nun. Wie das Abendblatt am Mittwochvormittag berichtet hatte, sind Barloschky und Sportchef Marvin Willoughby ganz scharf auf Johnathan Stove gewesen.
Am späten Nachmittag vermeldete der Club die Verpflichtung des US-Amerikaners, der die Saison in Griechenland bei GS Marousi begonnen hatte, sich vor Kurzem aber auf eine Vertragsauflösung einigte. Dem 28-Jährigen lagen mehrere Angebote vor, das aus Hamburg war das attraktivste. Die Wilhelmsburger sollen Stove, der sich in Houston fit gehalten hat, am Freitag zum Medizincheck erwarten.
Veolia Towers Hamburg verpflichten Johnathan Stove
Stove kehrt damit in die Liga zurück, in der er vergangene Spielzeit für Aufsehen gesorgt hatte. Für den Syntainics MBC aus Weißenfels erzielte der Guard durchschnittlich 16,4 Punkte, wurde aber vor allem für eine 41-Punkte-Explosion gegen die Niners Chemnitz berühmt. Die Qualitäten des erfahrenen 1,93-Meter-Mannes mit vorherigen Stationen in Albanien, Israel und Finnland können die Towers sehr gut benötigen. Sie dürften den Spielmachern Brae Ivey und Jaizec Lottie Last von den Schultern nehmen.
„Wir haben nach einer Verstärkung gesucht und glauben, in Johnathan genau den Spieler gefunden zu haben, den wir brauchen. Seine Physis an beiden Enden des Spielfeldes wird uns guttun. Dazu hat er letztes Jahr schon bewiesen, dass er in der BBL einen Impact haben kann, bringt also ein gewisses Maß an Erfahrung mit. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit“, sagt Barloschky.
Wie geht es weiter mit Keondre Kennedy?
Zugleich würde die Ankunft von Stove normalerweise auch einen Abschied signalisieren. Es ist eigentlich eher unwahrscheinlich, dass sich die Wilhelmsburger den Luxus leisten, sieben Ausländer zu beschäftigen. In der Bundesliga müssen mindestens sechs Deutsche dem zwölf Spieler zählenden Spieltagskader angehören, dementsprechend müsste ein Importakteur immer aussetzen.
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Zu erwarten wäre daher, dass Keondre Kennedy Platz für Stove machen würde. Dem 24 Jahre alten US-Amerikaner war der Sprung aus der zweiten italienischen Liga, aus der er gekommen war, anscheinend zu hoch. „Er hat ein bisschen länger gebraucht zu verstehen, was er investieren muss, um auf dem Level zu bestehen“, sagte Barloschky über ihn. Allerdings lobte er die Entwicklung Kennedys, die bis auf Weiteres in Hamburg vonstattengehen kann. Er trainierte am Mittwoch ganz normal mit der Mannschaft.
Willoughby begründet dies wie folgt: „Mit der Verpflichtung von Johnathan wollen wir unserem Team in erster Linie mehr Physis verleihen. Gleichzeitig wollen wir durch die Hereinnahme eines siebten Importspielers aber auch die Konkurrenzsituation im Training noch einmal steigern. Wir wollen alles dafür tun, die Ergebniskrise schnellstmöglich loszuwerden.“