Hamburg. Mehr als 500 griechische Fans werden zum Basketball in der Inselpark Arena erwartet – ein großes Polizei-Aufgebot ebenso.
Eine Überraschung soll den Veolia Towers Hamburg in dieser Woche genügen. Kenneth Ogbe wurde am Montag überraschend vom neuen Bundestrainer Àlex Mumbrú ins vorläufige Aufgebot der Nationalmannschaft für die EM-Qualifikationsspiele gegen Schweden (22. und 25. November) berufen. „Das ist ein absolut positives Feedback für seine gute Arbeit bei uns. Kenny hat sich das sehr verdient“, sagt Towers-Cheftrainer Benka Barloschky über den Flügelspieler, den Verletzungen oft aus der Bahn geworfen hatten.
Von bösen Überraschungen wollen die Wilhelmsburger hingegen absehen. Daher ist die EuroCup-Partie gegen Aris Midea Thessaloniki an diesem Dienstag (19.30 Uhr/MagentaSport) in der Inselpark Arena zum Hochrisikospiel erklärt worden. Nicht nur den achtplatzierten Kontrahenten zu besiegen, auch dessen heißblütige Fans von einem chaotischen Treiben auf den Rängen abzuhalten, wird zur Herkules-Aufgabe für die auf Platz zehn rangierenden Hamburger.
Basketball: Veolia Towers Hamburg wappnen sich für Hochrisikospiel gegen Aris Thessaloniki
Mehr als 500 griechische Anhänger haben sich angekündigt. Insgesamt waren am Montag um die 1700 Eintrittskarten verkauft. Aris hat eine sehr aktive, sportartübergreifende Szene in ganz Europa. Mehrere Hundert Fußballfans von ihnen reisen aus Nordrhein-Westfalen und Stuttgart an. Um zu vermeiden, dass es zu Handgreiflichkeiten (2021/Partizan Belgrad) und Pyro-Fackeleien (2022/Hapoel Tel Aviv) kommt, greifen die Towers auf restriktive Maßnahmen zurück.
Die Mitnahme von Taschen jeglicher Größe ist untersagt, es herrscht eine strenge Fantrennung beim Einlass, an allen Eingänge werden intensive Personenkontrollen durchgeführt. Kaum sei mal Stimmung im Inselpark, würde der Verein diese im Keim ersticken, lautete ein Vorwurf an den Club.
Benka Barloschky erwartet im EuroCup Auswärtsspiel-Atmosphäre
Dem widerspricht Oliver Eckardt vehement. „Es geht um den Schutz des Spiels und vor allem der Menschen. Auf einer Holztribüne etwas heiß abzubrennen, ist eine schlechte Idee“, sagt der Eventleiter der Towers. Ein Hapoel-Fan hatte sich seinerzeit selbst in Brand gesetzt. Der Vorfall verlief glimpflich, das Risiko war unnötig. Zudem verweist Eckardt auf die Entstehung giftiger Dämpfe. Die Towers befinden sich seit der Gruppenauslosung im Austausch mit der Polizei, in den vergangenen Tagen besonders intensiv. Die Beamten werden mit einem größeren Aufgebot vor Ort sein, auch die Feuerwehr ist zugegen.
Es wird ein besonderes Spiel. „Eines mit Auswärtsspiel-Atmosphäre“, erwartet Barloschky, der sein Team, das erstmals in dieser Saison komplett ist, dafür sensibilisiert hat. „Bei allen notwendigen Sicherheitsmaßnahmen freuen wir uns auf solche Partien, es wird laut und richtig gut“, verspricht Eckardt.
- Hamburg Towers: Die Konsequenzen von drei Siegen aus 14 Spielen
- Schimmel-Skandal um Basketballer der Hamburg Towers in Litauen
- Lange Nächte und lange Leine: So tickt Towers-Trainer Barloschky
Eine Überraschung haben Ogbe und die Towers vielleicht dennoch parat: Dann nämlich, wenn sie den Favoriten in die Knie zwingen.