Hamburg. Die Basketballer haben eine Kultur etabliert. Eine gute Voraussetzung, um den Kader erfolgreich zusammenzubauen.
Das Saisonende in allen Ehren, aber das Wochenende verbringt Benka Barloschky selbstverständlich in der Inselpark Arena. Der Cheftrainer der Veolia Towers Hamburg will dort die U 14 des Vereins bei der Deutschen Meisterschaft anfeuern.
Bei den Profis an der nationalen Spitze zu stehen, ist für die Bundesliga-Mannschaft der Wilhelmsburger aus wirtschaftlichen Gründen utopisch. Ihrem Ziel, sich in der oberen Tabellenhälfte zu etablieren, sind die Towers als Play-in-Teilnehmer und Abschlussneunter immerhin näher gekommen. Vor allem aber haben sie das schwierig greifbare Vorhaben, „eine Kultur zu etablieren“, bereits spitzenmäßig umgesetzt.
Basketball: Nationalspieler kann für Veolia Towers Hamburg interessant werden
„Ich habe in dieser Saison gelernt, dass ich gern zur Arbeit gehe. Das spricht für das Arbeitsklima, das wir geschaffen haben, und das ist unsere größte Leistung“, sagt Barloschky. Ein Spitzensatz ist das schon mal.
Und das Beste: ein keineswegs plakativer. Zwei Stunden vor Trainingsbeginn waren regelmäßig alle Spieler im Trainingszentrum in Harburg, um zu arbeiten.
Towers-Sportchef Willoughby: „Emotionale Gespräche"
„Ich konnte ihnen vertrauen, selbst wenn die Ergebnisse mal nicht gestimmt haben“, sagt Barloschky. Da die Resultate oftmals aber stimmten, entwickelte sich eine besondere Atmosphäre.
Wenig überraschend, dass es bei den Abschlussgesprächen, „mitunter sehr emotional“ geworden ist, wie Sportchef Marvin Willoughby (46) sagt. Denn in dieser Zusammensetzung wird das Team nicht wieder zusammenkommen.
Wie geht es mit Lukas Meisner weiter?
Barloschky wünscht sich zwar „die größtmögliche Kontinuität“, Arbeitspapiere für kommende Saison besitzen aber nur Leif Möller, Brae Ivey und Lukas Meisner. Bei Letzterem werde es Gespräche geben, „ob er den Vertrag erfüllen will, oder ob wir das wollen“, so Willoughby. Der Ex-Nationalspieler hat eine für seine Verhältnisse enttäuschende Saison hinter sich.
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Während es für Meisner so oder so in die Sommerpause geht, zieht sich sein Trainer abseitig von Besuchen der U-14-Titelkämpfe hinter den Schreibtisch zurück. „Jetzt ist die Zeit, um den Markt zu sichten. Die meisten interessanten Spieler haben wir schon während der Saison verfolgt, aber unsere Nische ist speziell“, sagt der 36-Jährige.
Wonach die Hamburg Towers auf dem Transfermarkt suchen
Was er damit meint: Die Towers suchen nach Profis, die sich auf dem Weg nach oben befinden. Athletik und Treffsicherheit von der Dreierlinie haben Priorität. Eine Erfahrung der Saison sei zudem, dass laut Barloschky „manchmal der letzte Killerinstinkt gefehlt hat“.
„Jung, wild – Towers“ wird das Motto der kommenden Spielzeit dennoch nicht lauten. „Wir brauchen auch erfahrene Fixpunkte, an denen sich alle orientieren können“, sagt Barloschky.
Chris Sengfelder könnte für Towers zur Option werden
Eine Möglichkeit wäre es daher, mit Jonas Wohlfarth-Bottermann zu verlängern. Das Problem: Der 34-Jährige möchte einen Vertrag über zwei Jahre, was den Hamburgern zu langfristig ist.
Ein Alternativkandidat könnte Chris Sengfelder werden. Der EM-Dritte von 2022 spielt nach Abendblatt-Informationen trotz bis 2025 gültigen Vertrags keine Rolle mehr in den Planungen der Telekom Baskets Bonn. Allerdings ist der 29-Jährige sehr teuer.
Dauerkartenpreise bei den Towers sinken
Und damit das Gegenteil zu den neuen Dauerkarten. Die Preise hierfür sind bei Kategorie fünf sowie den Stehplätzen sogar leicht gesunken, die Einzeltickets sollen dagegen teurer werden.
„Wir wollen damit den Wert der Dauerkarte erhöhen“, sagt Jan Fischer (42), kaufmännischer Geschäftsführer der Towers. Erneut mindestens 850 Saisontickets zu verkaufen, sei das Ziel. Eine Partie wird erneut in der Barclays Arena eingeplant. Die Meisterschaft wollen die Hamburger aber in der Inselpark Arena feiern. An diesem Wochenende.