Hamburg. Gordon Herbert verlässt die Nationalmannschaft anscheinend im Sommer. Es gibt Spekulationen über sein neues Ziel.

Paukenschlag im deutschen Basketball. Gordon Herbert hört nach Olympia als Bundestrainer auf. Das bestätigte der Deutsche Basketball-Bund (DBB) am Mittwochmittag, nachdem die „Bild" und das Abendblatt bereits darüber geschrieben hatten.

Der Vertrag des 65-Jährigen, der Deutschland sensationell 2023 in Manila (Philippinen) zum Weltmeistertitel geführt hatte, lief eigentlich noch bis zur Europameisterschaft 2025. Nun einigten sich beide Seiten „in einem freundschaftlichen Gespräch" auf ein vorzeitiges Ende, da Herbert wieder ein Vereinsteam übernehmen möchte.

Basketball: Gordon Herbert hört als Bundestrainer auf

Und auch dieses könnte bereits feststehen - es wäre eine faustdicke Überaschung. Zuletzt war der Kanadier mit den Chiba Jets Funabashi in Verbindung gebracht worden. Doch nun war er offenbar ein Kandidat bei Bundesligist Rostock Seawolves, wie auch der gewöhnlich gut informierte Basketball-Reporter Matthias Marburg schreibt.

Die Ostseestädter hatten erst am Dienstag verkündet, dass der Vertrag von Christian Held nicht verlängert wird, nachdem die Saison auf einem enttäuschenden 15. Platz beendet wurde. Rostock besitzt weitaus mehr Potenzial und hat nach Abendblatt-Informationen bereits mit mehreren potenziellen Coaches, auch aus dem Ausland, Gespräche geführt.

Bundesliga und Verband erlauben keine Doppelfunktion

Herbert ist der mit Abstand bekannteste. Man solle maximal denken und eine Überraschung nicht ausschließen, war aus dem Aufsichtsrat der Seawolves zu hören.

Aus Richtung von Herbert hieß es allerdings, dass noch alles offen sei. Japan bleibt eine Möglichkeit, auch andere Engagements seien denkbar. Eine Bestätigung, dass es eine engere Kontaktaufnahme mit Rostock gegeben hat, blieb bislang aus.

Jedenfalls ist es nach Spielordnung des DBB nicht gestattet, gleichzeitig haupt- und nebenamtlich Bundestrainer zu sein. Zwischen beiden Engagements müssen mindestens drei Monate liegen.

Herbert mit Blick auf Olympia: „Letzte Herausforderung"

Doch zunächst liegt der Fokus auf Olympia. Das Ziel in Paris ist eine Medaille, auch der Hamburger Justus Hollatz (Anadolu Efes Istanbul) soll dazu beitragen.

„Die großen Erfolge der DBB-Herren und die damit verbundene riesige Anerkennung in der Öffentlichkeit sind für immer mit der Person Gordon Herbert verbunden. Wir haben großes Verständnis dafür, dass sich Gordie nach den Olympischen Spielen einer anderen Aufgabe widmen möchte und legen ihm dabei keine Steine in den Weg. Es wäre toll, wenn unsere gemeinsame Zeit mit einem weiteren Ausrufezeichen enden könnte“, sagte DBB-Präsident Ingo Weiss.

Herbert ergänzte: „Es war eine unglaubliche Erfahrung und eine Ehre, die deutsche Herren-Nationalmannschaft zu coachen. Die Reise war für mich der ultimative Lebensmoment. Dies ist den Spielern zu verdanken, es ist eine Ehre, diese jungen Männer zu coachen – einfach eine unglaubliche Gruppe von Spielern. Die Medaillen waren großartig, aber was das Ganze so besonders gemacht hat, waren die beteiligten Personen, die Menschen. Nun freue ich mich auf den letzten Teil, die letzte Herausforderung unseres Drei-Jahres-Plans, die Olympischen Spiele 2024!“