Hamburg. Die Wilhelmsburger gehen in Tübingen einen Schritt in Richtung Play-ins der Basketball-Bundesliga. Der Gegner dort steht bereits fest.
Aljami Durham hatte zur Feier des Tages die Micky-Maus-Frisur ausgepackt. Co-Trainer Stefan Grassegger war, wie üblich, zum Scherzen aufgelegt, als er meinte, der zwischenzeitlich von der Dreierlinie heiß gelaufene Tübinger Frank Gaines glühe, „wie der Sonnenbrand auf meiner Stirn“.
Und überhaupt herrschte bei den Veolia Towers Hamburg am Donnerstagabend eitel Sonnenschein. Der nur in der Anfangsphase gefährdete 93:78 (23:25, 24:18, 28:16, 18:19)-Sieg bei den als Absteiger feststehenden Tigers Tübingen bringt die Mannschaft von Chefcoach Benka Barloschky einen großen Schritt näher in Richtung Play-ins der Basketball-Bundesliga.
Basketball: Veolia Towers Hamburg gewinnen bei Tigers Tübingen
Die Qualifikationsrunde für die Play-offs, an der die Siebt- bis Zehntplatzierten teilnehmen, erreichen die Wilhelmsburger aber nur mit einem Heimerfolg gegen die BG Göttingen am Sonntag (15.30 Uhr) oder einer gleichzeitigen Niederlage der Bamberg Baskets bei den EWE Baskets Oldenburg. Fest steht bereits, auf wen die Towers im ersten von zwei möglichen K.-o.-Spielen treffen: Sie würde am Dienstagabend ein Rendezvous mit ihrem Ex-Trainer Pedro Calles bei dessen Oldenburgern erwarten, gegen die sie beide Duelle in der regulären Saison verloren haben.
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Im Siegfall müssten die Hamburger zwei Tage später beim Verlierer der Begegnung Telekom Baskets Bonn gegen MHP Riesen Ludwigsburg antreten. Die Play-offs beginnen schon am folgenden Wochenende.
Towers-Guard Brauner: „Haben jetzt richtig Bock"
Der Auftritt beim seit Mitte März und über nun zehn Begegnungen sieglosen Aufsteiger weckt in jedem Fall Hoffnungen auf ein Erreichen der Meisterrunde. Auch ohne Center Aleksander Dziewa (Knieprellung) überzeugten die Gäste diesmal vor allem im Angriff, leisteten sich nur zwölf Ballverluste, untypisch wenig. Entscheidend war die Phase direkt nach der Halbzeit, als die Towers 3:16 Minuten lang einen gegnerischen Treffer erfolgreich verhinderten.
„Wir haben einen super Job gemacht und jetzt richtig Bock“, sagte Nico Brauner angriffslustig. Selbst, wenn es letztlich „nur“ für die Play-ins reichen sollte, wäre dies nach dem schwierigen Saisonstart mit zeitweiligen Abstiegssorgen eine Disney-reife Inszenierung von Durham und den Towers.
Veolia Towers Hamburg: King (19 Punkte), Wohlfarth-Bottermann (15), Meisner (12), Durham (9), Ivey (9), Hughes (8), Brauner (8), Christmas (6), Hinrichs (4), Krause (3), Möller.