Hamburg. Die Basketballer aus Wilhelmsburg treten am Sonntag in Bamberg am. Warum die Partie ein Schicksalsspiel werden kann.
Man sollte meinen, in einer Play-off-Serie über maximal fünf Spiele, in der sich zu 99 Prozent die qualitativ stärkere Mannschaft durchsetzt, sei es egal, welche Mannschaft nach der Hauptrunde Siebter oder Achter ist – sie dürfte gegen den Erst- oder Zweitplatzierten sowieso chancenlos sein. Dann kam ratiopharm Ulm im vergangenen Frühjahr, ging als Siebter in die Play-offs und wurde Meister der Basketball-Bundesliga.
Die neuntplatzierten Veolia Towers Hamburg haben bescheidenere Ziele: Platz acht, um sich zunächst erstmal für die Endrunde zu qualifizieren. Dazu steht am Sonntag (15.30 Uhr/Dyn) ein entscheidendes Duell beim Tabellenelften Bamberg Baskets an, das Cheftrainer Benka Barloschky (36) zum „Play-in-Clash“ hochstilisiert.
Basketball: Veolia Towers Hamburg gastieren bei Bamberg Baskets
Aber was sind eigentlich Play-ins? Waren bislang die ersten acht Mannschaften nach 34 Spieltagen fix für die Play-offs qualifiziert, gilt das nun lediglich noch für die besten sechs Teams. Die verbleibenden zwei Plätze werden zwischen den vier Clubs auf den Rängen sieben bis zehn ausgespielt.
Dabei empfängt in der Woche nach Ende der regulären Saison der Siebte den Achten zum K.-o.-Duell um Platz sieben. Der Zehnte gastiert beim Neunten – wer verliert, hat Urlaub.
Play-ins in der Bundesliga: Wie der neue Modus funktioniert
Der Gewinner tritt einige Tage später beim Verlierer der Komplementärbegegnung an und spielt um den letzten Spot in der Meisterrunde. Momentan würde das bedeuten, dass die Towers zwei Play-in-Runden absolvieren und sich zunächst gegen die sieggleichen EWE Baskets Oldenburg durchsetzen müssten. Da Bamberg als Elfter nur zwei Erfolge Rückstand aufweist, ist die Partie derart wichtig.
„Ich finde die Einführung der Play-ins gut, sie sorgen für zusätzliche Spannung“, sagt Barloschky. Ligaintern gibt es geteilte Meinungen darüber.
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Der Modus bietet Anreize für Vereine im unteren Mittelfeld, die Saison nicht vorzeitig ausklingen zu lassen, zusätzliche TV-Präsenz und drei weitere vermarktbare Begegnungen. Andererseits kann er unfair für Teams sein, deren Saisonerfolg durch zwei K.-o.-Spiele gefährdet wird. Derzeit aber weder das Problem der Towers noch von ratiopharm Ulm, das als Fünfter sicher dabei wäre.