Berlin. Wilhelmsburger Basketballer verlieren in Berlin 65:85, bleiben aber Tabellenneunter. Für die Niederlage gab es vor allem einen Grund.

Die Veolia Towers haben mit 65:85 (16:19, 21:21, 15:23, 13:22) bei Alba Berlin in der Uber Arena (bis vor zwei Wochen Mercedes-Benz Arena) ihre zwölfte Saisonniederlage in der Basketball-Bundesliga kassiert, bleiben als Tabellenneunter aber auf Play-in-Kurs (Plätze sieben bis zehn). Seth Hinrichs war mit 13 Punkten und fünf Rebounds noch der beste Hamburger Korbjäger. Für Alba erzielte Eigengewächs Tim Schneider 24 Punkte, ein persönlicher Rekord.

Entscheidend für den achten Sieg des Tabellendritten aus der Hauptstadt in Folge: Die Towers verwandelten aus dem Feld bescheidende 36,4 Prozent ihrer Würfe (Alba: 55,2). Schon am 17. April gibt es in der Wilhelmsburger Inselpark Arena das Rückspiel.

Hamburg Towers starten mit einem 8:0-Lauf gut ins Spiel

Den Berlinern blieben nach ihrem Auftritt in der EuroLeague bei Fenerbahçe Istanbul gerade mal 43 Stunden Zeit, um sich von ihrer 68:103-Klatsche im höchsten europäischen Basketball-Vereinswettbewerb zu erholen. Und sie mussten erneut auf Khalifa Koumadje verzichten. Der 2,21 Meter große Center aus dem Tschad war am vergangenen Sonntag in Chemnitz (84:79 für Alba) nach einer Rangelei unterm Korb für ein Spiel gesperrt worden.

Die Hamburger, bei denen erstmals Mark Hughes als siebter Ausländer auf der Tribüne Platz nahm, starteten konzentriert in die Begegnung, führten in der fünften Minute nach einem 8:0-Lauf mit 10:7. Die Berliner trotzten jedoch ihrer Müdigkeit, ersetzten diesmal fehlende Präzision bei ihren Distanzwürfen (Dreierquote: 25 Prozent) mit Kampfgeist und Einsatz, kamen immer wieder zurück und behaupteten nach einem zwischenzeitlichen 9:1-Lauf in den zweiten zehn Minuten zur Halbzeit beim Stand von 40:37 einen Vorsprung von drei Punkten.

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Towers-Cheftrainer Benka Barloschky war zu diesem Zeitpunkt noch zufrieden mit dem Darbietung seiner Mannschaft, was sich später allerdings ins Gegenteil verkehren sollte, forderte in den Auszeiten aber mehr Kompaktheit in der Verteidigung („Schließt die Lücken!“), und er ermutigte sein Team, weiter ihre bis dahin gut heraus gespielten Würfe zu nehmen. Der Basketball-Gott werde sie dafür irgendwann belohnen, meinte Barloschky.

Hamburg Towers mit schlechter Trefferquote aus dem Feld

Die Hoffnung auf höheren Beistand war verständlich, trafen die Towers in den ersten 20 Minuten gerade mal einen von elf Würfen aus 6,75 Metern Entfernung. Auf den zweiten erfolgreichen Distanzwurf mussten sie bis zur 26. Minute warten. Ausgerechnet Center Aleksander Dziewa (12 Punkte, 7 Rebounds) gelang dann dieser zum 47:48. Kurze Zeit später erzielte der Pole zum 49:50 seinen sechsten und siebten Punkt in Folge, diesmal aus seinem originären Arbeitsbereich in der Nähe des Korbes.

Die Berliner jedoch konterten, verteidigten jetzt aggressiver, nahmen den Towers gute Abschlussmöglichkeiten, senkten kontinuierlich deren Trefferquote aus dem Feld und lagen von dem letzten Viertel mit 63:52 in Front. Das war schon die Entscheidung. Denn in den letzten zehn Minuten ließ Alba trotz aller EuroLeague-Strapazen nicht nach, erhöhte in der 33. Minute auf 71:52, der bis dahin höchsten Führung im Spiel. Am Ende, beim 65:85, fiel die Differenz noch um einen Punkt höher aus.

„Wir haben unsere Würfe nicht getroffen, weil Alba auch sehr gut verteidigt hat“, sagte Seth Hinrichs. „Die Berliner sind eine EuroLeague-Mannschaft, und sie wollten nach der klaren Niederlage in Istanbul vor ihrem Publikum eine Antwort geben. Das ist ihnen leider gelungen.“