Hamburg. Die Verletzung des Spielmachers zwingt die Wilhelmsburger zum schnellen Handeln. Trotzdem finden sie ihren Wunschkandidaten.

Auf der Suche nach Verstärkung waren die Veolia Towers Hamburg seit Längerem. Die neuerliche Verletzung von Aufbauspieler Aljami Durham (25) sorgte nun aber für erhöhten Handlungsbedarf. Dennoch ist es Sportchef Marvin Willoughby (46) gelungen, einen Spieler zu verpflichten, den er schon seit geraumer Zeit auf dem Zettel hatte.

Wie das Abendblatt aus Spanien erfahren hat, ist sich der Basketball-Bundesligist mit Brae Ivey einig geworden. Der US-Amerikaner wechselt vom Erstligisten Bàsquet Girona nach Wilhelmsburg. Er soll nach Möglichkeit bereits an diesem Sonnabend (18.30 Uhr/Dyn) im Heimspiel in der edel-optics.de Arena gegen die Rostock Seawolves auflaufen.

Veolia Towers Hamburg verpflichten Brae Ivey

Bereits vor einigen Wochen hatten die Towers Kontakt mit dem 27-Jährigen aufgenommen, damals scheiterte der Wechsel des da noch für den litauischen Club Juventus Utena spielenden US-Amerikaners. Er ging stattdessen zu Girona.

Beim Tabellen-13. der stärksten nationalen Liga Europas erhielt der 1,87 Meter große Guard jedoch nur geringe Spielanteile, kam in vier Begegnungen auf durchschnittlich gut 13 Minuten und 4,8 Punkte. Seine Werte zuvor in Litauen deuten aber darauf hin, dass Ivey eine Soforthilfe für die Mannschaft von Cheftrainer Benka Barloschky (36) darstellen kann.

Spielmacher besticht von der Dreierlinie

Dort lieferte der Kalifornier aus Huntington Beach 14,4 Punkte und 3,4 Vorlagen ab. Was ihn aber besonders interessant macht, ist seine herausragende Qualität von der Dreierpunktelinie. In dieser Saison traf Ivey 44,6 Prozent seiner Distanzwürfe.

Damit kann er sowohl als Spielgestalter anstelle von Durham, als auch als neben dem stärksten Akteur der Towers auflaufen. Dieser war am Dienstag im EuroCup-Spiel gegen Umana Reyer Venedig (83:90) zum dritten Mal binnen drei Wochen umgeknickt.

Sein rechter Knöchel sei dick angeschwollen, ein Einsatz gegen Rostock entscheide sich erst am Spieltag. Glück für Durham: Nach der Begegnung beim deutschen Meister ratiopharm Ulm am Dienstag (20 Uhr/Dyn) steht eine knapp vierwöchige Pause an, in der er regenerieren kann. Zeit, die auch Ivey entgegenkommt, um sich in seiner neuen Mannschaft zu akklimatiseren.

Besondere Spendenaktion in der Halbzeitpause für krebskranke Kinder

Die Partie gegen Rostock hat indes eine Bedeutung weit über das Sportliche hinaus. Und das hat mit einer Ulmer Basketball-Legende zu tun: Per Günther. 14 Jahre lang hat der 36-Jährige für ratiopharm Ulm in der Basketball-Bundesliga gespielt, bevor er 2022 aufhörte und mit seiner Familie nach Hamburg zog. Der gefürchtete Dreier-Schütze hat sogar das Wurftraining wieder aufgenommen, denn in der Wilhelmsburger Arena will er unbedingt treffsicher sein: in der Halbzeitpause.

Seit vergangenem Jahr ist Günther Vorstandsmitglied des gemeinnützigen Vereins Basketball Aid, der Spendengelder für krebskranke Kinder sammelt. Deshalb wird Günther bei der Aktion „Per Dreier gegen Krebs“ 25 Distanzwürfe nehmen, dazu ein Kind 25 Würfe aus Korbnähe. Pro Treffer gibt es 200 Euro für Basketball Aid. Towers-Namenssponsor Veolia hat sich bereiterklärt, die Spieltagspartnerschaft abzutreten, um so verstärkt darauf aufmerksam zu machen, spendet für jeden erfolgreichen Dreier 100 Euro.

Basketball Aid sammelt seit dem Jahr 2019 rund eine Million Euro ein

Basketball Aid agiert seit 2009 deutschlandweit, sammelte mehr als eine Million Euro. Die Gelder werden vor allem investiert, um den erkrankten Kindern eine angenehmere Zeit während ihrer Therapie zu bieten, Musik-, Sport- und Unterhaltungsangebote zu schaffen. Zu den Unterstützern zählen auch Dennis Schröder (30/Brooklyn Nets) und Franz Wagner (22/Orlando Magic). Mittelfristig strebt Basketball Aid Partnerschaften mit allen Bundesligaclubs an. fab

Für 25 Euro Jahresbeitrag kann der Verein per Mitgliedschaft unterstützt werden. Infos und Spendenkonto auf basketball-aid.de