Vilnius. Basketball-EuroCup: Zweieinhalb schwache Minuten der Towers entscheiden das Spiel. Trainer Barloschky dennoch nicht unzufrieden.

Benka Barloschky schüttelte nur leicht seinen Kopf, das Lächeln war ihm aber nicht grundsätzlich vergangenen, als die BC Wolves wieder mal aus der Distanz frei zum Wurf kamen. Die zeitweise entspannte Haltung des Cheftrainers der Veolia Towers spiegelte die Bedeutung des letzten Auswärtsauftritts der Hamburger in dieser Saison im EuroCup wider, in dem es für beide Mannschaften tabellarisch um nichts mehr ging. Beide Teams hatten Platz sechs verpasst, der nach den Gruppenspielen für die Play-ins berechtigte. Die Towers sind mit zwei Siegen und 15 Niederlagen Vorletzter der Vorrundengruppe A.

Hamburg Towers: Wohlfarth-Bottermann fällt kurzfristig aus

Die 84:94 (20:22, 21:34, 22:19, 21:19)-Niederlage der Towers verursachte deshalb keine größeren Kopfschmerzen und löste wohl auf dem Heimflug auch keine tiefer gehenden Analysen aus; wichtiger war, dass sich niemand in der litauischen Hauptstadt Vilnius verletzt hatte. Center Jonas Wohlfarth-Bottermann war indes mit muskulären Problemen schon vor dem Tip-off ausgefallen. Ob er am Sonnabend (18.30 Uhr/Dyn) im Bundesliga-Heimspiel gegen Champions-League-Sieger Telekom Baskets Bonn wieder eingreifen kann, ist ungewiss.

Die BC Wolves hatten dagegen ihr schwaches internationales Abschneiden weniger gelassen akzeptiert. Das Verpassen des ersten Saisonziels des ambitionierten Clubs führte zur Entlassung von Cheftrainer Kestutis Kemzura (53). Sein Assistent Nedas Pacevicius übernahm.

Hamburg Towers gewinnen in Vilnius die letzten beiden Viertel

Die Towers starteten motiviert in die Begegnung, behaupteten in den ersten zehn Minuten wiederholt knappe Führungen, gaben im zweiten Abschnitt jedoch das Spiel aus der Hand. Nach einem 21:4-Lauf gingen die Litauer mit 56:41 in die Halbzeitpause. Aus der kehrten die Hamburger mit neuer Energie zurück, ein 9:0-Lauf ließ kurzfristig Hoffnung auf den dritten Auswärtssieg aufkommen.

Doch die trog: Kurze Zeit später hatten die Wölfe beim Stand 69:55 den Halbzeitabstand fast wieder hergestellt, den die Towers in den letzten zehn Minuten noch auf zehn Punkte reduzierten. Beste Hamburger Werfer waren Vincent King mit 21 Punkten, Mark Hughes (17) und Center Aleksander Dziewa (16).

„Insgesamt haben wir eine gute Partie gespielt. Wir haben viel investiert, die Intensität hat gestimmt. Aber für zweieinhalb Minuten ist uns das Spiel in der ersten Hälfte entglitten. Ich bin durchaus zufrieden mit der Art und Weise, wie wir die zweite Halbzeit dann bestritten haben. Aber ein Team wie Vilnius, mit dieser offensiven Qualität, lässt sich das Spiel dann nicht mehr aus der Hand nehmen. Ohne diesen vorentscheiden Lauf im zweiten Viertel hätten wir möglicherweise hier heute eine bessere Chance gehabt“, sagte Barloschky.