Hamburg. Die Basketballer aus Wilhelmsburg unterliegen Hapoel Tel Aviv in Belgrad unter besonderen Umständen mit 101:118.
Eine der sportlichen Lehren der Corona-Pandemie war, dass Basketballer dazu tendieren, vor leeren Rängen besser zu spielen. Ohne Druck durch das Publikum und die Geräuschkulisse stiegen die Wurfquoten an. Die EuroCup-Begegnung der Veolia Towers Hamburg bei Hapoel Tel Aviv am Mittwochabend diente als weiterer Beleg hierfür.
Wegen des Kriegs sind die Israelis 2500 Kilometer von der Heimat entfernt in die serbische Hauptstadt Belgrad umgezogen und spielen aus Sicherheitsgründen ohne Zuschauer. Nur eines hat sich nicht geändert: Hapoel gewinnt weiter ziemlich häufig und ziemlich deutlich. Auch die Towers waren bei ihrer 101:118 (23:35, 29:30, 31:19, 18:34)-Niederlage keine Ausnahme.
Veolia Towers Hamburg unterliegen Hapoel Tel Aviv
Es war ein in mehrerer Hinsicht skurril anmutender Abend für die Mannschaft von Cheftrainer Benka Barloschky. Nebst der Umstände mussten sie trotz exzellenter Wurfquoten von 60 Prozent aus dem Feld und 50 Prozent hinter der Dreierlinie lange einem deutlichen Rückstand hinterher laufen. Früh kassierte die Gäste gegen die Belgrader Dauergäste einen 0:13-Lauf zum 6:15 (5.), lagen zeitweise mit 14 Punkten zurück (36:50/15.).
Die Towers mussten dabei ohne Jonas Wohlfarth-Bottermann auskommen, der wegen eines zwickenden Knies in Hamburg geblieben war. Sein Einsatz im Bundesligaspiel bei den Hakro Merlins Crailsheim am Sonnabend soll aber nicht gefährdet sein.
Dziewa hält im Angriff dagegen
Wie wichtig die Defensivfähigkeiten des Centers dort werden, war gegen Hapoel erkennbar. Die anfällige Verteidigung ist ein wiederkehrendes Problem, das sich in den vergangenen Partien verstärkte, nachdem die Towers zu Saisonbeginn eher offensiv Schwierigkeiten besaßen. Gegen Tel Aviv hielten sie – und speziell Center Aleksander Dziewa mit all seiner Klasse – im Angriff dagegen.
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Von Aktion zu Aktion war die Bank der Wilhelmsburger daher lauter zu vernehmen, als sich die Hamburger bis auf 83:84 (30.) heranwarfen. Dann wurde es noch mal laut – weil Barloschky sich verärgert darüber zeigte, dass sein Team im Schlussviertel zu achtlos agierte. Letztlich fehlte nach der Aufholjagd auch die Energie.
Barloschky: "Unsere Defensive war nicht bereit"
„Zu Beginn war unsere Defensive nicht bereit für den Test. Ich bin aber zumindest zufrieden über den Push in der zweiten Halbzeit. Insgesamt mussten wir aber zu viel investieren“, sagte Barloschky.
Die sportliche Lehre des Abends: Auf die Play-ins haben die Towers nur noch minimale theoretische Aussichten.
Veolia Towers Hamburg: Dziewa (23 Punkte), King (17), Hinrichs (16), Hughes (15), Meisner (9), Durham (8), Christmas (7), Brauner (6), Krause, Reece, Möller.