Hamburg. Die Wilhelmsburger Basketballer verlieren im Weihnachtsspiel bei den Telekom Baskets Bonn mit 94:108. Die Pause fällt kurz aus.
Den Glauben an den Weihnachtsmann dürfte Benka Barloschky verloren haben. Eine "defensiv geprägte Partie" hatte der Cheftrainer der Veolia Towers Hamburg auf seinen Wunschzettel für das Weihnachtsspiel bei den Telekom Baskets Bonn geschrieben.
Geliefert bekam er im weihnachtlichen Ambiente des Telekom Domes am Sonnabendabend ein Offensivfeuerwerk, das den Rheinländern den Rheinischen Sauerbraten zum Fest noch besser munden lassen dürfte. Mit 94:108 (19:31, 28:21, 17:25, 30:31) unterlagen die Wilhelmsburger, die zuvor sechs der vorangegangenen sieben Begegnungen in der Basketball-Bundesliga gewonnen hatten.
Veolia Towers Hamburg verlieren in Bonn
Direkt nach Spielende wurden die Spieler in die Minipause von eineinhalb Tagen entlassen, um mit ihren Familien oder Freunden zu feiern. Und die Hamburger wirkten zunächst so, als könnten sie gar nicht schnell genug nach Hause kommen.
Hauptsache, die Partie schnell über die Bühne bringen. Nach etwas mehr als drei Minuten nahm Barloschky beim Stand von 6:12 die erste Auszeit. "Wir verlieren den Ball ohne Grund", monierte der 35-Jährige, dessen Team das Spielgerät im ersten Viertel viermal wegwarf, insgesamt 15-mal.
Christmas verteilt im Weihnachtsspiel Geschenke
Hauptproblem war aber die Flut an Dreipunktetreffern, die dem gastgebenden Champions-League-Sieger gelang. Die ersten fünf Versuche waren drin. Auf der Gegenseite lieferte nur Will Christmas - und dies ist die letzte Anspielung dieser Art, versprochen - verlässlich Geschenke in Form von Punkten für die Gäste.
Bis zum 29:42 (15.) schien es schleichend dahinzugehend. Dann besannen sich die Towers nicht nur ihrer defensiven Qualitäten, sondern deren Leistungsträger Lukas Meisner, V. J. King und Aljami Durham auch ihrer offensiven Stärken. Ein Dreier von Christmas zum 40:42 (17.) setzte das Schneehäubchen auf einen 11:0-Lauf, der wiederum eine Bonner Auszeit bedingte.
Leif Möller stellt Karrierebestleistung auf
Hervorzuheben ist auch die Leistung von Leif Möller. Der 20-Jährige glich nicht nur per Korbleger zum zwischenzeitlichen 42:42 (19.) aus, sondern absolvierte sein bis dato bestes Bundesligaspiel, in dem er einen neuen Karrierespitzenwert von sieben Punkten aufstellte.
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Dies genügte nach dem Seitenwechsel allerdings nicht. Die Hamburger agierten nicht so aggressiv wie zuvor, konnten vor allem der Physis der Telekom Baskets, die sich auf 65:52 (25.) absetzten, wenig entgegenzusetzen. Da darf die Weihnachtsgans gern etwas deftiger ausfallen.
Towers geben sich nicht auf
Dieses Prädikat ließ sich auch der nächsten Ansage Barloschkys verleihen, der - längst des Jacketts entledigt und heiser geschrien - eine bessere Leistung forderte. Doch der Bonner Vorsprung ließ nichts Gutes erahnen (55:73/28.).
Aber die Towers gaben sich nicht auf. Ausgerechnet, wie man in diesen Fällen so schön sagt, der gebürtige Bonner Jonas Wohlfarth-Bottermann brachte den Rückstand per Putbackdunk wieder in den einstelligen Bereich (68:77/32.), der starke King verkürzte weiter (82:89/35.). Mehr war jedoch nicht auszurichten, da die Hausherren offensiv kaum zu bändigen waren.
Topscorer King: "Sind schlecht gestartet"
"Wir sind zu langsam gestartet und haben zu schlecht gereboundet. Bonn war allerdings auch extrem stark, Respekt an sie. Wir werden weiter arbeiten und besser zurückkommen. Frohe Weihnachten allen in Hamburg", wünschte King, der bei Towers-Co-Trainer Stanley Witt feiern wird.
Danach ging es zur Bescherung zurück nach Hause. Für Barloschky heim ins Wilhelmsburger Reiherstiegviertel. Im Kreise seiner Kinder Bruno und Lola dürfte er dort an Heiligabend auch den Glauben an den Weihnachtsmann zurückgewinnen.
Veolia Towers Hamburg: King (23 Punkte), Christmas (22), Wohlfarth-Bottermann (12), Meisner (10), Durham (7), Möller (7), Hughes (6), Dziewa (5), Hinrichs (2), Brauner.