Hamburg. Sozialarbeiter Samer Ismailat fährt Flüchtlingsheime an, um Kindern Sport- und Lernangebote zu verschaffen. Dafür bekam er nun Geld.

Als Georg Plate am 28. Oktober den Sportteil des Abendblatts gelesen hatte, kam der Bundesliga-Basketballer, der der heute 73-Jährige in den 1970er-Jahren war, direkt wieder in ihm durch. Die Lektüre als Vorlage musste Plate nur noch verwandeln.

„Ich habe die Story verschlungen und blitzschnell entschieden, dem Initiator zu helfen“, sagt der gebürtige Lübecker über den Artikel zum Projekt des Hamburger Sozialarbeiters Samer Ismailat (40), einen Linienbus zu kaufen, ihn umzurüsten, um damit Flüchtlingsunterkünfte anzufahren und in diesen Sport- und Lernangebote zu präsentieren.

Sportangebote aus dem Linienbus für Flüchtlingskinder

Nach einem Treffen mit Ismailat entschied Plate, Gründer der privaten Wirtschaftshochschule Nordakademie, seine Kenntnis im Aufbau von Unternehmungen sowie eine finanzielle Förderung über seine Georg-Plate-Stiftung einzubringen. Die aktuellen Projekte, die Ismailat und sein Partner, der Hamburger Unternehmer und Berater Wolfgang Sahm (60), planen, brauchen diese Unterstützung.

Allein die Anschaffung des Busses mit Platz für 100 Passagiere kostete rund 65.000 Euro. Um die Hausaufgabenhilfe, Sprach- und Computerkurse sowie Sportangebote umzusetzen, fallen hohe Personalkosten an. Hierfür genehmigte das Hamburger Spendenparlament, ein Verein, der für soziale Aktivitäten in Hamburg Geld sammelt, jetzt 24.850 Euro als Anschubfinanzierung zur Personalkostendeckung in den ersten drei Monaten.

Mehr als 50.000 Euro Spendengelder für soziale Projekt

Hinzu kommen 15.000 Euro von zwei anonymen Stiftungen, 5000 Euro vom Hamburger Sportbund (HSB) für ein dreitägiges Basketballcamp für Mädchen sowie die Spielausstattung für weibliche Teams im vom Ismailat gegründeten Basketballverein St. Pauli Bats. Zudem ernannte der HSB die Bats zum Stützpunkt des Programms „Integrations durch Sport“, verbunden mit einer Förderung von 12.000 Euro im nächsten Jahr.

Ziel ist es, an sechs Tagen wöchentlich 15 Notunterkünfte zu besuchen, täglich somit 100 bis 200 Kinder zu erreichen. Erster Aufschlag war das Verteilen von Schokolade zum Nikolaus in der Flüchtlingsunterkunft Rothenburgsort. Plate war an vorderster Stelle dabei.

Spenden- und Förderinteressenten können sich mit einer E-Mail an vorstand@stpaulibats.de wenden.