Hamburg. Die Wilhelmsburger Basketballer verlieren im EuroCup, wachsen aber für die Bundesliga daran. Wie dies Trainer Barloschky gelungen ist.

Im Sommer hatten sich die Veolia Towers Hamburg das große Ziel gesetzt, eine Kultur zu etablieren. Daran arbeiteten sie am Donnerstag in Paris mit Hochdruck. Den Spielern war es freigestellt, auf ein gemeinsames Mittagessen mit Trainern und Betreuern zu verzichten, um stattdessen die kulturelle Pracht der französischen Hauptstadt zu genießen, bevor am späten Nachmittag der Flieger zurück in die Hansestadt abhob.

Am Abend zuvor waren zunehmende Anflüge einer Spielkultur erkennbar. Das mag angesichts der 91:120-Klatsche im EuroCup bei Paris Basketball seltsam klingen. Die Franzosen sind allerdings hoher Favorit im Wettbewerb. „Mit unserer offensiven Leistung bin ich sehr zufrieden, habe mich nur darüber geärgert, dass wir ein bisschen zu oft den Ball verloren haben“, sagte Cheftrainer Benka Barloschky, dem es gelungen ist, den Towers eine spielerische Identität zu verschaffen.

Basketball: Veolia Towers Hamburg auf aufsteigendem Ast

Aber auch abseits des Parketts hat sich die Mannschaft dank des stringenten Ansatzes ihres Coaches gefunden. Dies ist in der aktuellen Saisonphase, in der die Wilhelmsburger im Schnitt alle dreieinhalb Tage spielen, umso wichtiger.

Weihnachts- und Feiertage gibt es für sie nicht, was für die Profis hart sein kann. Am Sonnabend (20 Uhr/Dyn) treten sie in der Bundesliga bei Champions-League-Gewinner Telekom Baskets Bonn an, am 27. Dezember im EuroCup bei Hapoel Tel Aviv, das seine Heimspiele in der serbischen Hauptstadt Belgrad austrägt, am 30. Dezember in der Liga bei den Hakro Merlins Crailsheim.

Barloschky: "Genießen die gemeinsame Zeit"

„Wir profitieren jetzt von dem Zusammenhalt, den wir uns seit Sommer erarbeitet haben, und genießen einfach die gemeinsame Zeit. Die Stimmung ist bei jedem gut, beim Essen können wir die Sitznachbarn tauschen, ohne dass die gute Laune darunter leidet“, sagt Barloschky. Sich in diesen stressigen Phasen gegenseitig zu stärken, sei nun entscheidend, bemerkt der 35-Jährige. Vor der Abfahrt ins Rheinland an diesem Freitagvormittag steht beispielsweise wieder ein gemeinsames Frühstück im Wälderhaus an.

Hier und da lockere Barloschky sein Programm jedoch auf. So dürfen seine Akteure nach der Partie in Bonn ausnahmsweise individuell abreisen, um gegebenenfalls direkt zu ihren Familien zu fahren.

Am ersten Weihnachtstag wird trainiert

Am ersten Weihnachtstag um 15 Uhr wird allerdings schon wieder trainiert. Es scheint, in puncto Weihnachtskultur haben die Towers noch Potenzial.

Für das Bundesligaspiel gegen den FC Bayern München am Sonntag, 24. März (15.30 Uhr), in der Barclays Arena sind bereits mehr als 3000 Karten verkauft worden.